Projekt SatNaviServ
- SatNaviServ
- 01.07.2007 - 30.06.2009
- Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
- Pro INNO II
- 205.000 Euro
- Prof. Dr. Wilhelm Nüßer
- Matthias Füller
- WIBKA Gesellschaft für wissenschaftliche Bildanalyse, Bildbearbeitung und Kartogra- phie mbH, LINEAS Projekt Services GmbH (heute eckcellent IT)
Wie mobile Geräte helfen können, Unternehmensprozesse effizienter zu gestalten
Projekt SatNaviServ: Technische Infrastruktur für die automatisierte Nutzung mobiler Geräte in Geschäftsprozessen auf der Grundlage von Satellitennavigation und Web-Services
Teilprojekt: Web-Services für orts- und kontextabhängige Geschäftsprozesse (SatNaviServ-FHDW)
Im Rahmen dieses Projektes wurde erstmals die Frage diskutiert, wie mobile und damit kontext-abhängige Systeme wie Handys, PDAs, aber auch Land- oder Baumaschinen weitgehend automatisiert in Geschäftsprozesse integriert werden können. Der Begriff des „Kontexts“ eines Systems nahm schnell eine besondere Rolle ein, da mobile Geräte nicht immer alle möglichen Prozesse sinnvoll unterstützen können oder sollten. Je nach Situation (Kontext) des Geräts sind nur gewisse Prozesse möglich oder erlaubt. Innerhalb des Kontexts spielt dabei der Ort eine besondere Rolle.
Im Projekt wurde besonders auf die Verfügbarmachung von Ortsinformationen geachtet. Satellitennavigation stellt dafür eine natürliche Grundlage dar, da Empfänger (v. a. GPS) in den weitaus meisten mobilen Systemen verfügbar sind. Allerdings reicht die Erfassung der absoluten Position nicht aus, um wirklich angemessene Folgerungen ziehen zu können. Der Ort muss auch semantisch verstanden werden, so dass z. B. aus den Ortskoordinaten auf die Nähe zu einer Sehenswürdigkeit oder einer Arbeitsstelle geschlossen werden kann. Dazu muss die Ortsinformation über eine Form des Expertenwissens interpretiert werden. Dafür eignen sich Kartenanbieter wie OpenStreetMaps (OSM) und Regel-Systeme.
Das Projekt SatNaviServ entwickelte dafür eine Software-Plattform, um Geschäftsprozesse formal zu beschreiben, Ortsinformationen – auch über Galileo – zu erfassen, deren Semantik zu erkennen und daraus Folgerungen über mögliche Geschäftsprozesse zu ziehen. Damit waren die Grundlagen für eine Integration mobiler Systeme in diese Prozesse gelegt, die in weiteren Projekten genutzt wurden.

Praxisbezug und Anwendungsgebiete
Wenn Unternehmen das aktuelle Feld der Location Based Services evaluieren oder erschließen wollen, stellen die CoSNS-Arbeiten eine gute Basis dar. Mit Hilfe der dort entwickelten Konzepte und technischen Blaupausen können schnell Architekturen für moderne mobile Systeme entwickelt werden, die v. a. Ortsinformationen nutzen, um mehr als nur einfache angepasste Anzeigefunktionen zu bieten. Vom entwickelten Know-how können damit Unternehmen profitieren, die
- mobile Anwendungen entwickeln oder optimieren wollen
- Ortsinformationen nutzen und interpretieren möchten
- Unternehmensprozesse besser durch insbesondere mobile IT-Systeme unterstützen wollen
- semantische Technologien einsetzen möchten
- komplexe Regelsysteme technisch implementieren wollen
- komplexe Kombinationen von mobilen und verteilten Systemkomponenten realisieren müssen.
Veröffentlichungen
Deutsches Patent 10 2009 013 213.9-55, erteilt am 22.06.2011
Verfahren und Vorrichtung zur context-getriebenen Integration kontext-variabler Systeme in Prozessabläufe
Darauf aufbauend PCT-Anmeldung PCT/EP2010/053350, europäische Patentanmeldung 10715514.5 und US-Patentanmeldung 13/257, 2010
Gefördert durch:
