S2P

Wie mo­bi­le Ge­rä­te in be­trieb­li­che Ge­schäfts­pro­zes­se in­te­griert wer­den kön­nen

Projekt S2P (System to Process): Universelle Infrastruktur zur Integration kontext-sensitiver Systeme in Unternehmensprozesse

Das Projekt S2P setzte auf dem Projekt SatNaviServ der FHDW auf und verknüpfte auf eine neuartige Weise zwei Trends der IT. Mobile und eingebettete Systeme auf der einen Seite sind mit einer hohen Rechenleistung, einer Vielzahl von Sensoren zur Messung von Umgebungsgrößen und der Möglichkeit zur Interaktion ausgestattet. Sie sind zudem in den meisten Fällen mit anderen Systemen vernetzt und erlauben es oftmals, Software dynamisch nachzuladen. Diese beachtliche Leistungsfähigkeit wurde bis dato kaum genutzt. Insbesondere waren diese Geräte noch kaum in Unternehmensabläufe integriert. Im Mittelpunkt stand daher die Fragestellung, wie mobile und damit kontext-abhängige Systeme wie Handys, PDAs, aber auch Land- oder Baumaschinen weitgehend automatisiert in Geschäftsprozesse integriert werden können. Mit dieser Idee konnte sich die FHDW im Jahr 2010 im Wettbewerb PreSeed des Landes Nordrhein-Westfalen in einem hochklassigen Feld durchsetzen und eine Fördersumme von 275.000 Euro für eine Laufzeit von zwei Jahren verbuchen. 

Im Ergebnis des Projektes wurden mobile Systeme in die Lage versetzt, anhand von Umgebungsinformationen passende Prozesse zu identifizieren und auszuführen. Ein Beispiel ist ein Mähdrescher, der abhängig von Ort und Wetter automatisch die entsprechenden betrieblichen Abläufe eines landwirtschaftlichen Betriebes erkennt und ausführt. Manuelle Eingriffe sind nicht mehr notwendig. Ein weiterer Anwendungsfall ist die optimale, situations- und ortsabhängige Einbindung von Außendienst-Mitarbeitern in die Geschäfts- und Service-Prozesse eines Unternehmens.

Vom Smartphone bis zum Mähdrescher – Prof. Dr. Willi Nüßer untersuchte, wie mobile Geräte helfen können, Unternehmensprozesse effizienter zu gestalten.

Das Projekt stellte zudem eine flexibel nutzbare Technologie-Plattform bereit, mit der eine solche Integration für eine Vielzahl von Geräten und Prozessen in sehr unterschiedlichen Branchen möglich ist. Die Möglichkeiten aktueller Geräte wurden damit besser genutzt, um Prozesse effizienter auszuführen. 

Neben der inhaltlichen Fortführung und der Publikation von Ergebnissen in einem international renommierten Journal stand vor allem die Frage nach der weiteren wirtschaftlichen Verwertung der Ergebnisse im Vordergrund. Diese Frage sollte zentral bleiben. Ende 2011 erhielt “Integration kontext-sensitiver Systeme in Unternehmensprozesse” das deutsche Patent und weitere internationale Patentanmeldungen wurden eingeleitet.

Bei der Zusammenarbeit mit Unternehmen, speziell Claas, wurden im Jahr 2011 kleinere Forschungs- und
Entwicklungsprojekte durchgeführt. So ging es zum Beispiel um die Gestaltung von navigierbaren und situationsangepassten Service-Dokumenten für die Wartung von Maschinen mithilfe mobiler Geräte.

Praxisbezug und Anwendungsgebiete

Wenn Unternehmen planen, ihre Prozesse effizienter auszuführen und zugleich mobile oder eingebettete Geräte im Einsatz haben, kann die S2P-Infrastruktur helfen, Optimierungen zu entwickeln. Von S2P können z. B. Unternehmen profitieren, die

Mit Lösungen auf der Basis von S2P können damit gerade technisch hochwertige Produkte um angepasste, spezialisierte Mehrwertdienste und Dienstleistungen ergänzt werden, die zum einen den Kundennutzen erhöhen und damit den Absatz sichern können und zum anderen auf diese Weise auch eine einfache Plagiierung erschweren.

Veröffentlichungen

M. Füller, Th. Rustemeyer, W. Nüßer, Context Driven Process Selection and Integration of Mobile and Pervasive Systems, Pervasive and Mobile Computing 8 (3), pp. 467 – 482, June 2012 

Deutsches Patent 10 2009 013 213.9-55, erteilt am 22.06.2011
Verfahren und Vorrichtung zur context-getriebenen Integration kontext-variabler Systeme in Prozessabläufe

Darauf aufbauend PCT-Anmeldung PCT/EP2010/053350, europäische Patentanmeldung 10715514.5 und US-Patentanmeldung 13/257, 2010

Ge­för­dert durch: