Ma­mo­Ge

Bau­kas­ten­sys­tem für teil-au­to­no­me Ro­bo­ter

Projekt MamoGe: Microservices für automatisierte mobile Geräte

Wer heute von autonomen Systemen hört, denkt oft direkt an autonomes Fahren von Pkws oder Lkws. Dabei sind die Einsatzmöglichkeiten viel breiter: Mehr und mehr übernehmen Roboter die Gartenarbeiten, sind auf Baustellen im Einsatz, reinigen große Flächen oder können auch in Krankenhäusern die menschlichen Kräfte entlasten. Die Entwicklung solcher Systeme ist aber heute noch meist ein mühsames und individuelles Projekt. Während in vielen anderen Bereichen der Informatik gute, wiederverwendbare Bausteine existieren, müssen in Projekten für teil-autonome Systeme oft alle notwendigen Komponenten selbst neu erstellt werden. Das verlangsamt natürlich die Entwicklung weiterer nützlicher Einsatzszenarien.

Ent­wick­lung von wie­der­ver­wend­ba­ren Soft­ware-Kom­po­nen­ten zur Au­to­ma­ti­sie­rung von Pro­zes­sen

Und genau hier setzt das Projekt MamoGe an. Für die Automatisierung von übergeordneten logistischen Abläufen will es eine modulare Toolbox von Software-Komponenten, z. B. Microservices, entwickeln, die auf andere Anwendungsszenarien einfach übertragbar sind und somit wiederverwendet werden können. Im ZIM-Vorhaben stehen dabei als erster Schritt Anwendungsbereiche im Fokus, die sich in großen Flächen abspielen, da hierbei viele Abläufe einfacher sind. Für zwei konkrete Anwendungsbereiche hat sich ein FuE-Konsortium hochmotivierter Partner zusammengefunden. Es versucht auf Grundlage der beiden Anwendungsbeispiele einen allgemeingültigen und somit wiederverwendbaren Baukasten zu entwickeln, der die Entwicklung von neuen Anwendungen zukünftig erleichtern soll. Das erste Demonstrationssystem ist ein mobiles robotisches System der Firma Innok Robotics, der Rainos. Er wird für die differenzierte Bewässerung von Flächen auf Friedhöfen und in Parkanlagen eingesetzt. Mit diesem System sollen in den frühen Morgenstunden vollautomatisch zuvor aktuell festgelegte Bereiche bewässert werden können, ohne dass Rohrleitungen oder Schläuche verlegt werden müssen. Die automatisierte Erkennung der Umgebung, die Planung konkreter Missionen und die Behandlung von Hindernissen sind typische Anforderungen, die hier betrachtet werden.

Das zweite Demonstrationssystem ist ein Tandem-Amphibienfahrzeug der Firma CTM Fahrzeugbau, der Pionier, das beim Bau von Hilfsbrücken eingesetzt werden kann. Neben den oben genannten Aufgaben kommen hier Fragen hinzu, wie geeignete Fahrerassistenz-Systeme gestaltet sein können, die einen schrittweisen Übergang von manueller über teil-autonome Steuerung bis hin zum fahrerlosen Einsatz ermöglichen.

Die Pro­jekt­part­ner über­neh­men fol­gen­de Teil­pro­jek­te:

CTM Fahrzeugbau GmbH: Automatisierung mobiler Prozesse im Rahmen von Rescue-Operationen und Landschaftsgestaltungen
Innok Robotics GmbH: Automatisierung des Service-Levels für einen autonomen mobilen Bewässerungsroboter
FHDW: Entwicklung von Tools für die Routenoptimierung mobiler Services unter sich dynamisch ändernden Randbedingungen bei der Behandlung großer Flächen
HAW Hamburg: Optimierungstools für situationsabhängige Entscheidungsfindungen bei flächenbezogenen Services