Erster DBA-Absolvent verabschiedet

Wir gratulieren unserem ersten Doktor! Der erste Teilnehmer hat das FHDW-Programm zum „Doctor of Business Administration“ erfolgreich beendet. Adrian Engel nahm seine Promotionsurkunde von Prof. Dr. Eckhard Koch, akademischer Leiter des DBA-Programms, entgegen. Im Januar 2019 startete Adrian Engel mit sechs weiteren Teilnehmern in dem Promotionsprogramm, das die FHDW in Kooperation mit der Edinburgh Business School anbietet. Adrian Engel ist Business Analyst bei Diebold Nixdorf in Paderborn und hat zuvor bereits berufsbegleitend den Master an der FHDW absolviert. 

Der Leiter des DBA-Programms an der FHDW NRW, Prof. Dr. Eckhard Koch, gratuliert Dr. Adrian Engel zur Promotion

INTERVIEW

Herr Dr. Engel, …

Sie haben über Erfolgskriterien von Self-Service-Technologien im deutschen Food-Sektor promoviert. Was ist darunter zu verstehen?

Sie kennen Self-Service-Technologien möglicherweise in Form von Self-Checkoutkassen, wie man sie in Fast-Food-Restaurants vorfindet. Mithilfe dieser Technologien können Kunden selbstständig ihr Essen bestellen und so ihre persönliche Einkaufserfahrung eigenständig gestalten. Im Rahmen meiner Dissertation habe ich Kriterien untersucht, die für den Erfolg dieser Self-Service-Technologien (SSTs) im Food-Sektor wichtig sind. Als Ergebnis meiner Doktorarbeit habe ich so ein SST-Erfolgsmodell sowie eine SST-Strategiecheckliste erarbeiten können, die die Bedeutung der verschiedenen Erfolgsdimensionen veranschaulichen. Diese Dimensionen umfassen Erfolgskriterien aus den Bereichen der Software-, System- und Servicequalität und betrachten ebenfalls die übergreifenden Store-Prozesse des Food Retailers, der seinen Kunden SSTs anbietet.

Wie konnten Sie Ihre Berufserfahrung einbringen?

Durch meine berufliche Tätigkeit als Business Analyst im Retail-Bereich bin ich sowohl mit den Anforderungen von Kunden als auch mit den technischen Lösungen im Self-Service-Segment sehr gut vertraut. Dies hat es mir erlaubt, die Forschungsliteratur in diesem Umfeld mit meinen praktischen Erfahrungen zu verbinden.

Kurse, Seminare, Gruppenmeetings, Thesis – wie haben Sie das mit der Arbeit kombiniert?

Ich habe Vollzeit gearbeitet und mich abends und am Wochenende den Kursen und der Thesis gewidmet. Zeitweise war das eine recht große Herausforderung. Aber man weiß ja vorher, worauf man sich einlässt, und mit dem Ziel vor Augen konnte ich immer wieder neue Motivation finden. Der Aufbau des DBA-Programms hat ebenfalls sehr geholfen. Die Verfügbarkeit der Ansprechpartner, die Veranstaltungen, der Dialog mit dem Supervisor (meiner war Prof. Dr. Micha Bergsiek) – all das ist eine optimale Begleitung auf dem Weg der Promotion.

Wieviel Zeit mussten Sie pro Monat aufbringen?

Das ist schwierig zu sagen. Neben regelmäßiger Arbeit am Abend (ca. zwei Stunden) habe ich vor allem an den Wochenenden Zeit in meine Dissertation investiert.

Wie haben Sie die Betreuung durch den Supervisor der FHDW empfunden?

Als sehr positiv und unterstützend. Wir haben uns, so oft ich Bedarf hatte, per Telefon oder persönlich sowohl zum Inhalt meiner Dissertation als auch zu organisatorischen Fragen ausgetauscht. Der Supervisor ist der Navigator, der einen in die richtige Richtung lenkt.

Können Sie den DBA weiterempfehlen und warum?

Absolut. Ein Promotionsstudium zum Doctor of Business Administration kann ich all denjenigen empfehlen, die sich mit einem Thema wissenschaftlich über mehrere Jahre auseinandersetzen und es mit ihrem beruflichen Fachgebiet verbinden möchten.

Hat sich Ihre Art und Weise, wie Sie Probleme angehen, verändert?

Ich habe mich schon immer sehr strukturiert mit Themen beschäftigt und habe die Erfahrung gemacht, dass die Teilnahme am DBA-Programm gerade diese Herangehensweise in besonderem Maße fördert und auch voraussetzt.

Hat sich Ihr Arbeitsfeld dadurch verändert? Oder gab es einen Aufstieg auf der Karriereleiter / einen neuen Verantwortungsbereich?

Meine Promotion hat im Unternehmen schon für Interesse gesorgt und die Nachfrage an dem Thema ist gestiegen. Außerdem unterstützt meine zusätzliche Qualifikation nun mein Auftreten gegenüber Kunden als kompetenter Ansprechpartner für das Entwickeln umfassender Lösungen für mitunter sehr komplexe Geschäftsprobleme.

Von links: Prof. Dr. Torsten Spandl (Leiter DBA-Programm FHDW Hannover), Dr. Jesus Canduela und Adrian Carberry von der Heriot-Watt University, Dr. Adrian Engel, Prof. Dr. Eckhard Koch (Leiter DBA-Programm FHDW NRW), Karin Carroll-Scott (Leiterin International Office FHDW NRW) und FHDW-NRW-Präsident Prof. Dr. Stefan Nieland