Ne­ben mei­nem Eng­lisch konn­te ich mei­ne Kennt­nis­se über den ame­ri­ka­ni­schen Markt ver­bes­sern.“



Da mein Partnerunternehmen – die Interroll Holding GmbH – mit 32 Niederlassungen weltweit global aufgestellt ist, wurde ich nach meiner Wunschdestination gefragt. Weil meine Präferenz die USA war und wir dort mehrere, teils große Standorte haben, stand dann fest, dass ich für drei Monate in Atlanta, Georgia, arbeiten würde.
Ich würde jedem empfehlen, speziell den International-Business-Studenten, so früh wie möglich mit der Aufenthaltsplanung anzufangen. Um legal in die USA reisen und dort einer Arbeitstätigkeit nachzugehen zu können, benötigt man eine Arbeitsbefugnis, welche im Falle eines Auslandspraktikums das J-Visum ist. Um dieses Visum zu erlangen, habe ich mich an eine externe Partnerorganisation – das GACC – gewandt, was ich im Nachhinein sehr empfehlen kann. Jedoch gibt es zahlreiche Alternativen, die ebenfalls solche Dienstleistungen anbieten.

Wichtig: Grundsätzlich wird davon gesprochen, dass es rund drei Monate dauert, das Visum zu erhalten. Jedoch kann es gut sein, dass der ganze Prozess deutlich länger dauert, da man zahlreiche Dokumente vorbereiten und z. B. eine Auslandsversicherung abschließen muss. Daher würde ich jedem raten, frühestmöglich anzufangen (5 bis 6 Monate vorher), um den zusätzlichen 500 Dollar für einen ggf. benötigten Expressservice aus dem Weg zu gehen.
Für mich war es meine erste Reise in die Vereinigten Staaten. Wohnungssuche o. Ä. fiel in meinem Fall weg, da sich ein Arbeitskollege bereiterklärte, mich bei ihm wohnen zu lassen. Schließlich kann ich jedem nur raten, eine solche Möglichkeit wahrzunehmen, falls eine solche besteht. Aufgrund dessen und der Offenheit und Hilfsbereitschaft der Kollegen habe ich direkt Anschluss gefunden und auch in meiner Freizeit einiges unternehmen können (z. B. Besuch eines Baseball-Spiels). Ansonsten ist es, vor allem, wenn man alleine wohnt, sehr wichtig ein Auto zu haben. Die Distanzen sind weitaus länger und es gibt oftmals in ländlicheren Gegenden nicht die Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Daher würde ich mich vorab bzgl. eines Firmenwagens oder Mietautos und der Kosten erkundigen.

Als „Intern Sales & Marketing“ habe ich die Möglichkeit erhalten, verschiedene Kunden zu besuchen und mir deren Anlagen anzuschauen. Darüber hinaus war ich vier Tage zwecks eines Messebesuchs in Chicago und eine Woche an einem weiteren Standort an der Ostküste. Grundsätzlich würde ich jedem empfehlen, so viel wie möglich zu reisen (beruflich oder auch privat).

Auch auf beruflicher Ebene konnte ich eine Menge dazulernen. Da mein Tätigkeitsschwerpunkt darin bestand, den US-amerikanischen Markt zu analysieren, musste ich viel mit Kollegen aus dem Sales zusammenarbeiten. Dabei konnte ich neben meinem Englisch auch meine Kenntnisse über den Markt und speziell über Kunden und Wettbewerber verbessern.
Vorab sollte man die Visumskosten, die Flugkosten und die Wohnkosten berücksichtigen. Die Kosten für das Visum – unter Zuhilfenahme einer Partnerorganisation – betragen grob 1.200 Dollar (+ ggf. 500 Dollar Express Service Gebühr). Bei den Flügen können die Kosten je nach Buchungszeitpunkt stark variieren, weshalb ich dazu raten würde, frühestmöglich zu buchen. Diese wurden in meinem Fall von meinem Partnerunternehmen übernommen, sodass ich persönlich nur für die Kosten für Lebensmittel etc. aufkommen musste.

Jedoch sind Lebensmittel in den USA deutlich teurer als in Deutschland. Es lohnt sich, die Preise der einzelnen Supermärkte zu vergleichen. Beispielsweise ist „Publix“ häufig teurer als „Kroger“ oder „Aldi“. Wer wie ich kein begnadeter und leidenschaftlicher Koch ist, kann auch immer auf diverse Restaurants zurückgreifen. Dort gibt es beispielsweise Mittag- oder Abendessen-Specials, die nur 5-10 Dollar kosten.

Bei der Finanzierung hat mir das PROMOS-Stipendium sehr geholfen. Vorab habe ich lediglich einige Dokumente bereitstellen müssen (u. a. Motivationsschreiben, Lebenslauf etc.). Daraufhin habe ich rasch eine Zusage bekommen, worüber ich mich natürlich sehr gefreut habe.
Letztlich ist es ratsam, sich ggf. eine Kreditkarte anzuschaffen. In den USA wird nämlich hauptsächlich mit Kredit-/Debitkarte bezahlt. In manchen Geschäften oder Restaurants werden gar kein Bargeld mehr bzw. keine Scheine über 50 Dollar akzeptiert.
Fazit

Abschließend kann ich behaupten, dass mein Auslandspraktikum ein voller Erfolg war. Ich habe sowohl auf beruflicher, als auch auf persönlicher Ebene eine Menge lernen und sehen können. Das Auslandspraktikum bietet sich zusätzlich sehr gut dazu an, ggf. in den USA zu reisen. So habe ich beruflich bedingt neben Atlanta (und Umkreis) auch Chicago und Wilmington sehen können. Darüber hinaus habe ich nach Abschluss meines Praktikums einen zweiwöchigen Urlaub an der Westküste gemacht. Da das J-Visum weitere 30 Tage nach dem Abschluss des Auslandsprogramms gültig ist, musste ich kein neues Visum oder eine Verlängerung beantragen.

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