Die neu ge­won­ne­nen Freund­schaf­ten zu ver­schie­dens­ten Men­schen aus Eu­ro­pa war die schöns­te Er­fah­rung!“

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Den Wunsch, ein Auslandssemester während meines Studiums an der FHDW zu absolvieren, hatte ich von Beginn an. Da ich schon vor meinem Studium positive Erfahrungen durch Praktika im Ausland gesammelt habe, wollte ich durch ein Auslandssemester weitere Erfahrungen sammeln und vor allem weitere internationale Kontakte knüpfen. Im Gespräch mit dem International Office der FHDW ergab sich die Option, das 4. Semester an der Budapest Metropolitan University (METU) in Ungarn zu absolvieren. Anschließend habe ich mich Anfang 2018 für das durch Erasmus+ geförderte Auslandssemester in Ungarn beworben und wenig später auch die Zusage durch das International Office erhalten. Somit blieb mir genug Zeit für die Planung und Organisation.
Mein festes Partnerunternehmen, die ecoprotec GmbH, habe ich von Anfang an in die Organisation eingebunden. Da das 4. Semester in Budapest im Zeitraum von September bis Januar absolviert wird, musste ich mit meinem Partnerunternehmen absprechen, dass ich das 5. Praxisquartal mit dem 4. Hochschulquartal tausche. Somit verschob sich das Praxisquartal auf Mitte des Jahres und das Hochschulquartal auf Ende des Jahres. Der Wechsel lief sowohl von Seiten der FHDW als auch von ecoprotec reibungslos. Mein Partnerunternehmen kam mir sehr entgegen und hat mir dadurch die Organisation erleichtert.

Für fast alle Fächer in Deutschland konnte ein vergleichbares Fach in Ungarn gefunden werden. Somit musste ich nur das Fach Vertriebsrecht in Deutschland absolvieren. Für die Fächer in Ungarn muss man sich vor Antritt der Reise einschreiben. Hierbei ist zu beachten, dass die Plätze limitiert sind und schnelles Einschreiben in die Kurse wichtig ist. Der Kontakt zur METU war nicht immer reibungslos, aber alle wichtigen Informationen wurden rechtzeitig mitgeteilt.

Da Ungarn ein Mitglied der EU ist, benötigt man kein Visum und für die Einreise reicht lediglich ein gültiger Personalausweis. Generell empfiehlt sich eine Auslandskrankenversicherung, die alle anfallenden Kosten in Ungarn abdeckt. Ich persönlich war über meine Kreditkarte sowie über meine deutsche Krankenkasse versichert.

Am schnellsten erreicht man Budapest mit dem Flugzeug ab Dortmund und Hannover. Die ungarische Fluggesellschaft WizzAir fliegt diese Verbindungen mehrmals die Woche und speziell bei mehreren Flügen mit WizzAir lohnt sich die Mitgliedschaft im Discount-Club der Fluggesellschaft. Die Innenstadt von Budapest erreicht man mit der Buslinie 100E innerhalb von 20 Minuten für umgerechnet drei Euro.
Die Wohnungssuche in Budapest kann sehr langwierig sein. Es gibt aber eine Vielzahl an Facebook-Gruppen, in denen Wohnungen oder Zimmer von Privatpersonen oder Studierenden eingestellt werden. Auch viele Vermittlungsagenturen sind auf die Erasmus-Studenten aufmerksam geworden und vermitteln Wohnungen oder Zimmer an ausländische Studenten.

Im Allgemeinen sind die Agenturen teurer als die Facebook-Inserate, bieten aber die entsprechende Sicherheit, dass die Wohnung auch wirklich existiert. Aber auch die Mehrheit der Facebook-Inserate entsprechen der Wahrheit. In Budapest sind die Distrikte 5, 6, 7 oder 8 zur Wohnungssuche zu empfehlen, welche alle auf der Pest-Seite liegen. Die Preise für ein WG-Zimmer variieren je nach Distrikt zwischen 250 bis 350 Euro. Ich selbst habe mein WG-Zimmer über Facebook gefunden und war sowohl mit dem Zimmer und der Wohnung als auch mit der Lage im 7. Distrikt sehr zufrieden.
Die Budapest Metropolitan University, kurz METU, ist eine private Hochschule in Budapest. Knapp 6.000 Studierende studieren hier in den Bereichen Media, Art und Business. Der Hauptcampus der METU liegt etwas außerhalb des Zentrums und ist mit der Metro in knapp 20 Minuten zu erreichen. Weitere kleinere Standorte für die Bereiche Media und Art befinden sich im Stadtkern. Ich selbst hatte meine Vorlesungen alle am Hauptcampus, der modern ausgestattet ist und auch eine preiswerte Mensa besitzt.

Die METU organisiert für neue Studierende eine Einführungsveranstaltung mit Kennenlernspielen, gemeinsamem Grillen und einer Donau-Bootsfahrt. Wenn man sich vor Ort an der Universität einschreibt, erhält man in einem Vortrag alle wichtigen Informationen bezüglich Veranstaltungen, Versicherungen, Abläufe etc.

Die Vorlesungen an der METU wurden auf Englisch gehalten und boten, speziell bei kleinen Kursen, auch Zeit für Diskussionen und Rückfragen. Eine Vorlesung dauert rund 80 Minuten und aufgrund der geringen Zeit hatte ich nur drei Mal die Woche Vorlesungen an der Uni. Abgeschlossen werden die Kurse meistens mit einem Test am Ende des Auslandssemesters. Die Tests bestehen aus einem Mix aus Multiple-Choice- und offenen Fragen.
Budapest ist eine sehr internationale Hauptstadt. Die Menschen vor Ort sind hilfsbereit und gastfreundlich. Außerdem sprechen in Budapest viele Einheimische gutes Englisch, was die Kommunikation erleichtert.

Die ersten Tage in Budapest gestalteten sich sehr abwechslungsreich. Auf der einen Seite starteten die Vorlesungen an der METU, auf der anderen Seite wurde viel unternommen und die Stadt erkundet. Budapest bietet viele Sightseeing-Hotspots, Kulturevents und eine große Bar- und Clubszene. Zur Erkundung der Stadt lohnt sich vor allem der Weg hoch zur Zitadelle, von wo man einen wunderschönen Ausblick über die gesamte Stadt hat.

Besonders gefallen hat mir das Nachtleben von Budapest. Die Preise für Getränke sind im Vergleich zu uns sehr gering (Bier: 50 Cent bis 2 Euro) und man bekommt viel geboten. Vor allem die Ruinenbars im Herzen der Stadt sind ein beliebter Treffpunkt für Studenten. Mir persönlich haben die Ruinenbar Szimpla Kert, der Club Morrisons 2 (vor allem montags ein Muss für Erasmus-Studenten!), der Club Ötkert und die 360-Grad-Bar besonders gut gefallen.

Der öffentliche Nahverkehr in Budapest ist sehr gut. Für knapp 12 Euro kann man sich mit einem Studentenausweis ein Monatsticket holen. Mit dem Ticket kann man neben der Metro, der Tram und den Bussen auch eine Fähre über die Donau nutzen. Die Zuganbindungen an umliegende Städte sind ebenfalls gut und eine Fahrt an die slowakische Grenze kostet knapp drei Euro.

Die Lebenshaltungskosten in Ungarn sind insgesamt geringer als in Deutschland. Hygieneartikel und Obst kosten ungefähr genauso viel wie in Deutschland. Andere Lebensmittel sind i.d.R. günstiger und auch Restaurants sind preiswerter.

Ich habe für meine Zeit im Ausland kein Bankkonto eröffnet. Geld habe ich mit meiner deutschen Kreditkarte abgehoben, bei der der Wechselkurs etwas geringer ist. Am besten ist der direkte Tausch von Euro in Forint in einer der vielen Wechselstuben, da der Wechselkurs dort höher ist.

Durch die zentrale Lage von Budapest in Osteuropa bietet sich an, die umliegenden Länder und deren Hauptstädte zu erkunden. Hierzu gibt es viele Angebote von Organisationen wie z. B. „Erasmus Life Budapest (ELB)“. Unsere Ausflüge haben wir aber selbst organisiert und sind mit dem Mietwagen zu verschiedenen Roadtrips aufgebrochen: nach Polen, Tschechien, Slowenien, in die Slowakei, nach Österreich, Kroatien und Rumänien. Ein wirklicher Geheimtipp ist hierbei Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens – eine sehr kleine, aber wunderschöne Stadt.
Fazit

Die Budapest Metropolitan University kann ich als Hochschule empfehlen. Sie ist schnell zu erreichen und die Vorlesungen sind kurz und gut gestaltet. In der Regel stehen Prüfungen erst am Ende der Studienzeit an – es bleibt viel Raum für Freizeit.

Budapest ist eine sehr internationale und moderne Stadt, die viel Abwechslung bietet. Vor allem das Angebot für Studenten ist sehr groß, weswegen nie Langeweile aufkommt. Meine persönlichen Highlights waren natürlich die Roadtrips mit meinen neu gewonnenen Freuden.

Insgesamt sind diese vielen neu entstandenen Freundschaften zu verschiedensten Menschen aus Europa am wichtigsten für mich. Im Endeffekt machen diese Menschen aus meinem Auslandsaufenthalt eine wirklich schöne Erfahrung!

Du möch­test auch ins Aus­land und et­was er­le­ben?