"Nir­gend­wo sonst ha­be ich so vie­le of­fe­ne, lie­be­vol­le und für­sorg­li­che Men­schen er­lebt."

Schon seit Beginn meines Studiums habe ich davon geträumt, in Spanien zu studieren. Die FHDW hat das möglich gemacht. Viele Monate vor dem Auslandsaufenthalt wurde ein Bewerbungsaufruf durch die FHDW gestartet. Nach erfolgreich absolviertem Auswahlverfahren und der Annahme an der Universidad de Deusto ging es mit den Vorbereitungen los. Sämtliche Dokumente und Versicherungen wie Auslandskrankenversicherung, Unfallversicherungen oder aktuelle Prüfungsleistungen mussten eingereicht werden, bevor man die Immatrikulationsbescheinigung erhielt. Das International Office der FHDW war eine große Hilfe und führte mich durch den gesamten Prozess vor, während und nach der Mobilität.
Einige Wochen vor der Anreise suchte ich nach einer WG in der Nähe der Uni. Empfehlenswert ist die Webseite idealista.com, da dort Vermieter und Wohnungen direkt bewertet werden. Viele der Studenten kümmerten sich jedoch erst nach der Anreise um eine Wohnung und zogen vorerst in ein Airbnb.

Die Universidad de Deusto nimmt jedes Semester sehr viele Studenten aus dem Ausland auf, was auch die Einwohner in Bilbao wissen. Das spontane Einziehen in WGs ist nichts Außergewöhnliches. Niemand von den mir bekannten Auslandsstudenten ist ohne WG-Zimmer geblieben. Meine WG war nur zehn Minuten zu Fuß von der Uni entfernt und auch nah an der Innenstadt.
Zwei Wochen vor dem eigentlichen Semesterbeginn absolvierte ich den Spanischintensivkurs, der das Spanischniveau stark anhob. Diese Zeit war perfekt, um die ersten Kontakte zu knüpfen, die Stadt zu erkunden und an einigen Trips der Organisationen Happy Erasmus und ESN teilzunehmen. Diese begleiteten uns Studenten durch das ganze Semester mit vielen Partys, Städtetrips, Kneipentreffen und Beratungen bezüglich aller möglichen Fragen. Insgesamt war es leicht, neue Leute kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Dies gilt auch für einheimische Studenten, mit denen man in denselben Kursen war.
Das Lernen an der Deusto unterscheidet sich stark von dem an der FHDW und ist daher gewöhnungsbedürftig. In jedem einzelnen Fach gibt es viele Präsentationen, Gruppenarbeiten und Zwischenprüfungen, sodass die Endklausur nur noch wenig zählt. Das konstante Lernen kann nützlich sein, jedoch habe ich es durch die Gruppenarbeiten als zeitintensiv empfunden. Man lernt, sich seine Zeit besonders gut einzuteilen. Viele der Erasmus-Studenten haben aus diesem Grund einige der vorher angewählten Kurse nicht mehr besucht und sich dazu entschieden, diese in Deutschland nachzuholen. Die Universidad de Deusto darf mit ihren strengen Leitlinien bezüglich des Lernaufwands nicht unterschätzt werden.
Auch die spanische Kultur unterscheidet sich stark von der deutschen. Nirgendwo sonst habe ich so viele offene, liebevolle und fürsorgliche Menschen erlebt. Egal ob in der Uni, beim Einkaufen oder auf der Straße – die Spanier lieben den unbeschwerten Smalltalk. Viel Gestik, Mimik und besonders viel Körperkontakt gehören zu einem Gespräch ganz selbstverständlich dazu, selbst, wenn man sich gerade erst kennengelernt hat. Der in Deutschland geschätzte Individualismus wird in Spanien größtenteils verbannt. Dort wird so viel wie möglich in Gemeinschaft erledigt. Das habe ich besonders dann geschätzt, wenn es dazu kam, für Fächer zu lernen, die ich auf Spanisch belegen musste. Ohne zu fragen, haben mir die spanischen Studenten geholfen, mich auf die Klausur vorzubereiten. Ihre Mitmenschen liegen ihnen einfach am Herzen.
Für jeden Geschmack gibt es ein Freizeitangebot in unmittelbarer Nähe, was ziemlich bequem ist. Pro Monat sollte man mit insgesamt 1.000 Euro für Miete, Verpflegung und Freizeit rechnen. Die Preise im Baskenland unterscheiden sich nicht besonders von den Preisen in Deutschland, da das Lebensniveau der Basken zu den höchsten in Spanien gehört. Die Infrastruktur ist gut ausgebaut. Zu jedem Ziel führen Bus, Bahn oder Aufzüge, denn die Stadt ist umgeben von Bergen, die einem einen atemberaubenden Ausblick bescheren, wenn man sich ganz oben befindet.
Fazit

Rückblickend betrachtet bin ich unglaublich froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Gerade weil die Universidad de Deutso hohe Ansprüche an die Studenten hat, ist man gezwungen, aus seiner Komfortzone herauszukommen und sich in vielerlei Hinsichten weiterzuentwickeln. Die spanische Kultur und Sicht auf das Leben begeistern mich bis heute noch.

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