Sin­ga­pur ist ei­ne wun­der­schö­ne und mo­der­ne Stadt, in der man viel er­le­ben kann.“

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Mein festes Partnerunternehmen ist der Automobilzulieferer Aptiv, ein global aufgestellter Konzern. Da wir in insgesamt 45 Ländern vertreten sind, hatte ich eine sehr große Auswahl an Standorten für meine Praxisphase im Ausland. Letztlich habe ich mich für Singapur entschieden, um eine komplett neue Arbeits- und Lebenskultur erleben zu können. Bewerben musste ich mich nicht, es wurde alles ganz entspannt intern abgesprochen.
Wer in Singapur arbeiten möchte, sollte sich frühzeitig um ein entsprechendes Visum kümmern. Das Land ist sehr streng und der Prozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Beantragt wurde mein Visum von unserem Standort in Singapur aus. Jedoch wurde dieser Antrag tatsächlich mehrmals unbegründet abgelehnt. Nachdem wir fast aufgeben wollten, starteten wir gemeinsam mit unserer internen Rechtsabteilung noch einen letzten Versuch und hatten Erfolg! Das Visum wurde angenommen und somit stand meiner Praxisphase in Singapur nichts mehr im Wege. Das Ganze hat übrigens fünf bis sechs Monate gedauert. Während des kompletten Zeitraums stand mir das International Office mit Rat und Tat zur Seite.

Nachdem mein Visum angenommen wurde, habe ich mich um die notwendigen Impfungen gekümmert und eine ADAC-Reiseversicherung abgeschlossen.
Auch wenn Singapur als „Asia Light“ bezeichnet wird, war der Kulturschock anfänglich doch recht groß. Man sollte sich vorab definitiv über Regeln und Gesetze informieren, denn die unterscheiden sich von unseren stark und ziehen bei Nichtbefolgen hohe Geldstrafen nach sich. Ganz abgesehen von den Prügel- und Todesstrafen, die in Singapur auch heutzutage noch existieren. So darf beispielsweise Kaugummi weder verkauft, noch eingeführt werden und auch das Essen und Trinken in den Straßen- und U-Bahnen und in Bussen ist strengstens verboten. Wenn man Müll auf den Boden fallen lässt, wird das mit 500 Singapur-Dollar bestraft. Dank all dieser Gesetze ist das Land aber sehr sauber und auch wirklich sicher.

Da Singapur sehr klein ist und eine gute Infrastruktur hat, kann man eigentlich alles innerhalb von ein bis zwei Stunden mit der Bahn erreichen – und das ziemlich günstig. Wenn man es eilig hat oder erst nach 24 Uhr nach Hause kommt, kann man sich einen Grab buchen. Die App ist mit Uber oder Lyft zu vergleichen und kostengünstiger als ein normales Taxi.

Das Wetter ist das ganze Jahr über sonnig und schwül bei ca. 30°C. Also wer den Sommer liebt, ist hier gut aufgehoben. Jedoch ist es ratsam, einen Regenschirm dabei zu haben. Manchmal schlägt das Wetter schnell um und es regnet extrem stark. Alle Gebäude sind übrigens mit Klimaanlagen ausgestattet, sodass man entspannt eine lange Hose und ein T-Shirt auf der Arbeit tragen kann.
Alle waren hilfsbereit, kümmerten sich und waren teilweise sogar besorgt um mich. Fast jeden Mittag sind wir zum Lunch gemeinsam in die Stadt gegangen und mir wurden die absoluten Insider von Singapur gezeigt. Vom ersten Tag an habe ich mich wirklich wohl in meinem Unternehmen gefühlt. Jederzeit konnte ich meinen „Buddy“ oder auch andere Kollegen bezüglich Fragen jeder Art kontaktieren (auch am Wochenende) und erhielt in Sekundenschnelle eine Antwort.

Das bringt mich auch gleich zum Thema „Workaholics“. Denn die Arbeit hat in Singapur nochmal einen ganz anderen Stellenwert als bei uns in Deutschland. Es gibt feste Arbeitszeiten von 8:00 bis 17:30 Uhr, zu denen man anwesend sein muss. Wird man mit einer Aufgabe nicht fertig, bleibt man gerne auch mal bis 21 Uhr oder länger in der Firma. Und das unbezahlt. Überstunden werden nicht angerechnet. Auch die Anzahl der Urlaubstage ist hier deutlich geringer als bei uns. Gesetzlich sind mindestens 7 Tage pro Jahr vorgeschrieben, wobei mein Unternehmen 18 bis 21 Tage vergibt.
Glücklicherweise wurden bei mir die Kosten für Flug, Unterkunft und Visum komplett von meinem Unternehmen übernommen, sodass ich nur noch Bahn, Lebensmittel und Freizeitaktivitäten selbst zahlen musste. Für eine einzelne Person ist es definitiv günstiger, wenn man essen geht und nicht selbst kocht. Die Preise in den Supermärkten sind im Vergleich zu den deutschen Preisen eher hoch. Falls man jedoch mal einkaufen muss, sollte man zu FairPrice oder einem Tante-Emma-Laden gehen.

Wer in den sogenannten „Hawkers“ oder „Coffeeshops“ essen geht, zahlt für ein Essen gerade mal um die 2 bis 4 Singapur-Dollar (ca. 1,30 bis 2,70 €). Es gibt viele Reisgerichte und Suppen sowie ein reichliches Angebot an Fleisch und Fisch. Auch ein Vegetarier wird immer was finden. Alkoholische Getränke sind wiederum ziemlich teuer. Ein Bier kostet in einer Bar oder in einem Club schnell mal 15 bis 20 S$.

Fazit: Wenn man weiß, wo sich die local Spots befinden, kann man recht günstig in Singapur auskommen. Wenn nicht, wird man schnell ein Vermögen los.
Singapur ist eine wunderschöne und moderne Stadt, in der man viel erleben kann. Das sollte man auch ausnutzen und sich so viel wie möglich anschauen. Mein absoluter Favorit ist die Rhapsody-Lightshow im Gardens by the Bay!

Wenn man Singapur nach einiger Zeit komplett erkundet hat, besteht noch die Möglichkeit, tolle und günstige Wochenendtrips zu machen. Da bieten sich vor allem Malaysia und Indonesien an, aber auch Bangkok und Bali sind mit einem zweieinhalbstündigen Flug schnell und günstig zu erreichen.
Fazit

Ich hatte in Singapur eine unvergessliche und sehr lehrreiche Zeit. Ich kann es jedem wärmstens empfehlen, sein Auslandssemester dort zu machen. Es wird nie langweilig und auch wenn das Land recht westlich ist, spürt man das asiatische Lebensgefühl!

Du möch­test auch ins Aus­land und et­was er­le­ben?