Al­le ha­ben mich so­fort herz­lich auf­ge­nom­men.“

Übers Internet zum Bay Language Institute

Vom 24.04.2017 bis zum 04.06.2017 habe ich ein Auslandspraktikum beim Bay Language Institute in Port Elizabeth, Südafrika absolviert. Dies war mein zweites Praktikum dort, da ich bereits im vorherigen Jahr drei Monate dort verbracht habe und mir das Land, die Kultur und das Unternehmen sehr gut gefallen haben. Das Bay Language Institute (bli) ist eine kleine, familiäre Sprachschule, das immer wieder deutsche Praktikanten im Marketing und in der Event-Planung einsetzt. Ich bin auf das Praktikum durch eine Internetseite aufmerksam geworden, die verschiedene Auslandspraktika für Studenten angeboten hat. Ich habe direkt eine englische Bewerbung abgeschickt und kurze Zeit später eine Zusage vom Direktor von bli erhalten. Ein Bewerbungsgespräch war nicht nötig, alles lief sehr unkompliziert über den E-Mail-Verkehr ab. Nach Erhalt der Zusage habe ich mich dann auch auf das PROMOS-Stipendium beworben, um finanzielle Unterstützung für die Reise zu erhalten.

Da beide Praktika in Südafrika unter 90 Tage blieben und neben der Arbeit auch das Entdecken des Landes an 1. Stelle stand, konnte ich ohne Visum als „ganz normaler Tourist“ einreisen und brauchte daher vorher keine Unterlagen etc. ausfüllen. Ein gültiger Reisepass genügte. Da eine Unterkunft und auch der Transport vom Flughafen vom Unternehmen organisiert wurden, musste ich nur die Flüge selbst buchen.
Südafrika leicht zu erreichen

Obwohl Südafrika für die meisten Länder ein Langstreckenziel ist, ist das Land relativ leicht mit internationalen Direktflügen aus vielen Ländern aus zu erreichen. Die meisten großen Fluggesellschaften bieten Flüge nach Johannesburg, Durban oder Kapstadt mit direkten Anschlussverbindungen nach Port Elizabeth an. Ein Flug nach Port Elizabeth wird von allen großen inländischen Fluggesellschaften, einschließlich der südafrikanischen Airlines und British Airways sowie lokalen Billigfliegern angeboten. Mit einem weiteren Zwischenstopp (bspw. in London) gibt es schon Flüge ab 500 €, es kommt jedoch wie bei allen Flügen auch immer sehr darauf an, in welchem Zeitraum geflogen werden soll. Grundsätzlich sind Flüge mit Zwischenstopp nicht sehr teuer für die weite Distanz.
Ein Muss sind Impfungen

Da in Afrika relativ viele Krankheiten verbreitet sind, gegen die wir meist nicht geimpft sind, sollte man sich vor Abreise impfen lassen (z. B. gegen Malaria, Hepatitis etc.). Es kommt jedoch immer noch darauf an, in welche Region Südafrikas es gehen soll und wie die Städte sind und somit auch die Krankenhausanbindung ist. Je nach Krankenkasse werden die Impfungen übernommen oder müssen selbst bezahlt werden.

Auch ist es wichtig, eine Auslandskrankenversicherung für die Zeit des Aufenthalts abzuschließen (falls nicht generell bis zu einer bestimmten Aufenthaltsdauer vorhanden), um bei medizinischen Vorfällen abgesichert zu sein. Die Kosten müssen zunächst vor Ort selbst getragen werden, können aber nachher von der Auslandsversicherung wieder zurückgefordert werden.

Nachdem diese Dinge abgehakt waren, konnten die Koffer gepackt werden und konnte die Reise beginnen!
Ich habe mich direkt Zuhause gefühlt

Als ich am Flughafen in Port Elizabeth ankam, wurde ich direkt von meiner Chefin und ihren Kindern herzlich empfangen und zunächst einmal in meine neue Unterkunft gebracht. Da in Port Elizabeth eine Universität angesiedelt ist, sind dort viele Studenten und Studentenunterkünfte zu finden. Somit konnte ich in einem Studentenwohnheim unterkommen, das nur 5 Gehminuten vom Büro, 1 Minute vom nächsten Supermarkt und 1 Gehminute vom Strand entfernt war. Es war also alles zu Fuß gut erreichbar.

Die Unterkunft „Campus Key“ wurde von bli bezahlt anstelle eines Gehalts und wurde vorher mit allem Nötigen ausgestattet. Es ist ein gerade erst eröffnetes Gebäude, weshalb alles sehr modern und neu war. Und es war mit einem kleinen Fitnessstudio sowie großen Gemeinschaftsräumen zum Kochen usw. ausgestattet. Da hier nur Studenten leben, unter denen auch viele ausländische Austauschstudenten sind, habe ich schnell viele neue Kontakte knüpfen und Freunde finden können. Der Start war also perfekt und ich habe mich direkt Zuhause gefühlt.
Social-Media-Kanäle flottgemacht

Meine Tätigkeiten im Praktikum waren sehr vielfältig. Hauptsächlich habe ich mich um die neue Website und die Social-Media-Kanäle gekümmert. Da die Website gerade erneuert wurde, konnte ich hier meine Kreativität einbringen und war Hauptverantwortliche für den Content sowie das Design. Für die Social-Media-Kanäle durfte ich oft Fotos machen von jeglichen Aktivitäten der Sprachstudenten und somit auch an diesen teilnehmen. Außerdem war es meine Aufgabe, interessante Ausflüge und Aktivitäten zu finden und diese dann für die Studenten zu planen. Zwischendurch wurden mir verschiedene Büroaufgaben zugeteilt.

Der Arbeitsalltag beginn täglich um 8 Uhr und endete um 16 Uhr, sodass man am Nachmittag noch verschiedenen Aktivitäten nachgehen konnte. Am meisten gefallen an der Arbeit hat mir das Verhältnis zu meinen Kollegen. Alle haben mich sofort herzlich aufgenommen und hatten für Probleme immer ein offenes Ohr. Da das Unternehmen von einem Ehepaar geleitet wird, herrscht dort eine sehr familiäre Atmosphäre und nach der dort verbrachten Zeit sehe ich meine beiden Chefs schon als eine Art „zweite Familie“ im Ausland an. Auch zu meinen anderen Kollegen habe ich ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Dadurch hat das Arbeiten bei bli noch mehr Spaß gemacht.
Ich habe schnell Freunde und „Travelbuddies“ gefunden

Da bli eine Sprachschule ist, zu der viele junge Leute allein anreisen, habe ich schnell Freunde und „Travelbuddies“ gefunden, die alle am Entdecken des Landes interessiert waren. Nach der Arbeit oder an Wochenenden haben wir daher oft Auto und Unterkunft gemietet und andere Städte und Regionen des Landes erkundet. Wenn mindestens ein Fahrer der Gruppe 25 oder älter ist, kann ein kleines Auto schon ab 10-15 € pro Tag gemietet werden. Und auch die Unterkünfte sind günstig, wenn man z. B. in Backpackers unterkommt.

Es gibt viele Routen und Sehenswürdigkeiten, die man auf jeden Fall in seiner Zeit in Südafrika gesehen haben sollte. Hierzu zählen z. B. die Gardenroute mit Abschluss in Kapstadt, die Wildcoast, das Karoo-Gebirge oder auch die Drakensberg-Mountains. Auch für Adrenalin-Junkies gibt es hier viele Möglichkeiten, z. B. Bungeejumping, Fallschirmspringen, Klettern etc. Auch das außergewöhnliche Tierreich Südafrikas sollte auf jeden Fall auf Safaris erkundet werden.

Jedoch habe ich auch nach zweimaligem Aufenthalt immer noch viel auf meiner Liste, was es noch zu entdecken gibt. Es wird also nie langweilig in Südafrika. Da in Südafrika die Landschaft sehr vielfältig ist und nach wenigen Stunden Fahrt eine ganz andere Landschaft als noch zuvor zu entdecken ist, können viele kurze Trips unternommen werden um viel zu sehen. Und dabei muss nicht einmal viel Geld ausgegeben werden.
Surfen & Grillen

In Port Elizabeth selbst kann durch die direkte Lage am Meer besonders viel am Strand unternommen werden, ob einfach nur die Sonne genießen, Schwimmen oder Rugby am Strand mit Freunden. Südafrika ist außerdem ein Surferparadies, somit sollte man sich Surfunterricht für kleines Geld wöchentlich nicht entgehen lassen. An den Wochenenden sind außerdem Bars und Clubs durch die vielen Studenten sehr beliebt. Außerdem gehört zum südafrikanischen Leben auch mindestens ein wöchentliches „Braai“ (BBQ) dazu. Die Südafrikaner lieben ihre Braais und da es hier viel gutes und verschiedenes Fleisch gibt (z. B. Straußenfleisch), wird es jedes Mal zu einem neuen Geschmackserlebnis. Es empfiehlt sich generell, möglichst viel Zeit mit Südafrikanern selbst zu verbringen, um die Kultur kennenzulernen und auch an traditionellen Events teilzunehmen.
Lebenshaltungskosten & Kriminalität

Die Lebensunterhaltungskosten sind in Südafrika relativ gering. Da die südafrikanische Währung „Rand“ sehr schwach ist, sind viele Dinge für uns sehr günstig. In Restaurants essen gehen ist verhältnismäßig sehr günstig und Port Elizabeth bietet eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten mit sehr gutem Essen an. Auch der Transport ist hier durch die App „Uber“ sehr preiswert und einfach. Private Fahrer erhalten bei Anfrage eines Transports eine Benachrichtigung auf ihrem Handy und holen dich an jedem Ort ab. Bezahlt wird ganz einfach automatisch über die in der App eingespeicherten Kreditkarteninformationen.

Allerdings muss man aufpassen bezüglich der hohen Kriminalität. Sobald es dunkel wird, sollte man alleine nicht mehr zu Fuß auf die Straße gehen und auch tagsüber sollte sich nur in Regionen aufgehalten werden, in denen es sicher ist und andere Menschen sind. Besonders beim Abheben von Geld an Bankautomaten ist hohe Vorsicht geboten. Grundsätzlich sollte man nicht öffentlich mit dem Handy oder anderen wertvollen Dingen in der Hand umherlaufen. Wenn man sich aber hieran hält und Acht gibt, hat man keine Probleme. Da meine Unterkunft und meine Arbeit in Summerstrand – ein kleiner Ort in Port Elizabeth – liegen, der als einer der sichersten Orte gilt, habe ich mich grundsätzlich auch sehr sicher gefühlt.
Ich war nicht zum letzten Mal in Südafrika

Zusammenfassend ist zu sagen, dass ich meine beiden Aufenthalte keinesfalls bereue und sie immer zu den besten Zeiten meines Lebens gehören werden. Südafrika ist einfach ein wunderschönes Land, sowohl bezüglich der Landschaft und der Tiere, als auch der Menschen. Südafrikaner sind sehr offen und freundlich und man findet schnell viele neue Freunde. In jeder Situation können einfach fremde Menschen angesprochen werden und daraus interessante Gespräche entstehen.
Auch nach dem zweiten Besuch wird es für mich nicht das letzte Mal in Südafrika sein. Es gibt einfach sehr viel zu entdecken und der Kontakt zu den dort gefundenen Freunden soll natürlich auch aufrechterhalten werden. Somit kann ich jedem empfehlen, für ein Auslandspraktikum nach Südafrika zu kommen und viel von dem Land und der Kultur zu entdecken.

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