"Highlights waren auch die Ausflüge in die Nachbarländer: nach Vilnius in Litauen, Tallinn in Estland und Helsinki in Finnland.“
Nach der Informationsveranstaltung der FHDW packte uns die Lust auf ein Auslandssemester in Riga. Nachdem wir die Bewerbungsphase erfolgreich durchlaufen hatten, ging es mit freudigem Erwarten an die Vorbereitung. Bei Fragen war das International Office in allen Phasen des Auslandsaufenthalts erreichbar und konnte mit schnellen Antworten immer helfen.
Nach der Nominierung durch das International Office der FHDW (eine Nachricht, die natürlich jeder von uns sofort mit Freunden und Familie teilen musste) setzten wir uns an die Organisation unseres Auslandssemesters. Da Lettland Mitglied der Europäischen Union ist, benötigt man kein Visum und auch keinen extra Handy-Vertrag. Mit großem Enthusiasmus berichteten uns außerdem die ehemaligen Studenten des letzten Riga-Auslandssemesters von ihren Erfahrungen. Sie konnten uns dabei wertvolle Tipps, auch zum Umgang mit Corona, geben.
Versicherung
Wohnung oder Wohnheim?
Gesucht und gefunden haben wir alle unsere WG über Airbnb. Unsere Wohnungen waren entweder direkt in der Innenstadt (Melina und Denise) oder 15 Minuten von der Innenstadt entfernt. Die Wohnungen boten dabei alles Notwendige für den viermonatigen Aufenthalt, nur in der WG von Martin & Co. fehlte ein Backofen. Positiv überraschte auch die erste E-Mail der Turība, in der auf einen Organisationstag aufmerksam gemacht und uns angeboten wurde, kostenlos vom Flughafen abgeholt zu werden.
Die ersten Tage in Riga
Die Turiba Universität
Zusätzlich haben einige von uns einen Lettisch-Kurs an der Turība besucht, um sich mit der Sprache des Gastlandes vertraut zu machen. Die Kurse waren dabei größtenteils spannend. Wichtig zu wissen ist, dass es an der Turība je nach ECTS-Wert eines Kurses, Tests oder Präsentationen auch während der Vorlesungen gibt (z. B. 3 ECTS 1 Test + Exam). Die Tests werden dabei mit in die Gesamtnote für das Modul eingerechnet. Ein weiterer Pluspunkt waren die (solange eine Präsenzphase möglich war) hybriden Vorlesungen an der Universität. Es war also möglich, in Präsenz oder online an der Vorlesung teilzunehmen.
Das Wohnheim der Turiba (aus der Sicht von Henry)
In der Nähe der Turība gibt es mehrere Geschäfte. Durch den Bahnhof, der 5 Minuten vom Hauptgebäude der Turība entfernt ist, und mehrere Bushaltestellen, ist die Turība gut an den Hauptbahnhof in Riga angebunden. Eine Fahrt mit dem Zug ist dabei im Vergleich zu Deutschland sehr günstig, je nach Zone, in die man fährt, zahlt man zwischen 0,86 € und 3,33 € für eine Fahrt. Mit dem Bus, der Straßenbahn und dem Trolley-Bus kann man mit einem Studenten-Ticket sogar für 0,30 € pro Stunde fahren.
Leben in Riga
Die Essenskultur in Riga ist sehr international, von Pizza bis Tacos, kann man nahezu alles verzehren. Die typisch lettische Essenskultur wurde sehr geprägt von der deutschen und russischen Besatzung. So gibt es etwa Sauerkraut, Kartoffeln, Wurst und Fleischbällchen genauso wie Kwas und Pelmeni. Außerdem lohnt es sich, in Riga mehrere Museen zu besuchen, z. B. das Museum im Pulverturm (Kriegsmuseum, freier Eintritt) und das KGB-Museum (Eintritt frei, unterschiedliche Kosten für eine Führung). Den typisch lettischen Likör „Riga Balzam“, der schon von Katharina der Großen als Medizin genutzt wurde, hat allerdings gewöhnungsbedürftig geschmeckt.
In Riga gibt es eine große Anzahl an russisch-sprachigen Bürgern. Man hört auf der Straße oft Russisch, aber trotzdem sind die Letten stolz auf ihre Sprache und ihre Kultur. Neben der russischen Bevölkerungsgruppe gibt es regelmäßig eine große Erasmus-Community in Riga, sodass einem nicht langweilig wird und es alle möglichen Events gibt. Dazu gehören diverse Partys, Ausflüge oder auch Spieleabende oder ein „Language Cafe“, wo Studenten aus verschiedenen Ländern den anderen ein paar Worte ihrer Sprache beibringen. Auch geschichtlich hat Riga viel zu bieten. Während die Altstadt voll von Jugendstil-Gebäuden ist, gibt es außerhalb auch Gebäude aus der Sowjetzeit und ab und zu erkennt man auch den deutschen Einfluss.
Tipps und Tricks für euren Aufenthalt
Kosten des Aufenthalts – unsere Ausgaben
Preisniveau von Lebensmitteln
Unsere besten Erlebnisse
In Riga und um Riga herum gibt es viele schöne Plätze, die man besuchen kann. Besonders empfehlen können wir dabei folgende: Majori im Sommer, Sigulda im Sommer/Herbst, die Weiße Düne und den Nationalpark Ķemeri. Für ein günstiges Essen eignet sich dabei das Café Leningrad, für eine gute Sicht über die Stadt die Skyline Bar im Radisson Blu. Weitere Highlights für die meisten von uns waren die Fahrten nach Vilnius (Litauen) und Tallinn (Estland) sowie ein Tagesausflug nach Helsinki. Es hat sich gelohnt, diese schönen Städte in Lettlands Nachbarländern zu besuchen. Die Anreise ist dabei einfach und günstig z. B. mit dem Anbieter Luxexpress möglich. Außerdem gibt es oft günstige Flüge aus Riga an die verschiedensten Orte.
Besonderes Highlight am Ende des Semesters war für Melina, Denise und Niklas die Fahrt nach Lappland. Diese von Timetravels organisierte Fahrt in das verschneite Saariselkä in Lappland/Finnland hatte mit der Husky-Tour, dem Besuch einer Sauna in Norwegen mit anschließendem Eisbaden und weiteren Aktivitäten viel zu bieten. Wenn ihr Interesse an der Fahrt habt, solltet ihr so früh wie möglich auf der Website des Anbieters vorbeischauen, nachdem euer Auslandssemester gestartet ist. In der Regel sind die Plätze sehr schnell ausverkauft.
Fazit
Abschließend war unser Auslandssemester eine wunderbare Erfahrung, bei der wir viele neue Freunde gefunden haben. Riga ist eine wunderbare Stadt zum Leben und das Uni-Leben dort hat sehr viel Spaß gemacht. Ein besonderer Dank gilt dem International Office für die Unterstützung bei der Organisation, die Vornahme der Kursauswahl und die Erstellung aller erforderlichen Dokumente. Bei Fragen zum Erfahrungsbericht, Riga, Lettland oder der Turība Universität könnt ihr gerne einen Kontakt über das International Office mit uns herstellen lassen.