"Das Auslandssemester war trotz Corona eine unglaublich tolle Erfahrung, wir haben unzählige schöne Erinnerungen mitgenommen und es hat uns persönlich sehr viel gebracht. Zudem haben sich Freundschaften über Ländergrenzen hinweg entwickelt, die auch weiter Bestand haben werden.“
Der Wunsch, ein Auslandssemester zu absolvieren, bestand für uns drei – Uwe Wohlhage, Paul Glahe, Leonie Hippe – schon länger. Während für Leonie ein Auslandsaufenthalt als International-Business-Studentin nicht ungewöhnlich ist, so war der Wunsch für Uwe als Student der Wirtschaftsinformatik und für Paul als BWL-Student eher etwas Besonderes.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat natürlich für andere Rahmenbedingungen gesorgt. Angefangen bei der Unsicherheit, ob der Auslandsaufenthalt überhaupt stattfinden kann, über anfängliche Quarantäne bis hin zur Absage von möglichen Ausflügen zu anderen Städten in der Region, wie Tallinn oder Helsinki. Dennoch: Das Auslandssemester war eine unglaublich tolle Erfahrung, wir haben unzählige schöne Erinnerungen mitgenommen und es hat uns persönlich sehr viel gebracht. Zudem haben sich Freundschaften über Ländergrenzen hinweg entwickelt, die auch weiter Bestand haben werde.
Organisatorisches vor der Abfahrt
Im Juni fällte das International Office dann die Entscheidung, dass es vorbehaltliche Zusagen für uns geben wird. Lediglich in dem Fall, dass die Pandemie einen Auslandaufenthalt unmöglich macht, weil z. B. Lettland deutsche Staatsbürger nicht mehr einreisen lässt, würde das Auslandssemester kurzfristig abgesagt werden müssen. Das war für uns mit einem gewissen Risiko verbunden: Da das Auslandssemester gegensätzlich zu unserem üblichen Studienablauf stattfinden sollte, konnten wir nur an dem Auslandsaufenthalt teilnehmen, wenn wir den Zeitraum unserer 4. Theoriephase und unserer 5. Praxisphase tauschen würden. Wenn jedoch kurzfristig das Auslandssemester ausgefallen wäre, hätten wir eine Möglichkeit gebraucht, wie wir das 4. Theoriesemester, das wir zuvor haben ausfallen lassen, nachholen können. Daher haben wir in Zusammenarbeit mit dem International Office und dem Prüfungssekretariat einen Notfallplan erstellt, um im „Worst Case“ trotzdem unser Studium innerhalb der Regelstudienzeit abschließen zu können. Die Kommunikation mit dem International Office war dabei sehr gut und wir wurden während des ganzen Prozesses gut unterstützt. Glücklicherweise wurde der Notfallplan nicht benötigt, da das Auslandssemester wie geplant stattfinden konnte!
Ansonsten lief die Vorbereitungszeit für das Auslandssemester problemlos ab: Wir mussten lediglich eine Auslandskrankenversicherung abschließen, ein Visum o. ä. war nicht notwendig.
Anreise
Wohnung vs. Wohnheim
Eigene Wohnung: Der Aufenthalt in einer eigenen Wohnung ist im Vorfeld mit etwas mehr Aufwand verbunden und auch etwas kostspieliger, trotzdem ist es definitiv bezahlbar. Unsere Wohnung lag in der Stadt nahe der Nationalbibliothek, ungefähr 7 Minuten Fußweg bis zur Altstadt. Für uns war die Wahl der Unterkunft optimal: Mit dem Bus waren wir in 20 Minuten an der Turiba University. Da in der Turiba mehr Wert auf Eigenstudium gelegt wird und weniger Präsenzstunden notwendig sind, war der Fahrtweg für uns kein Problem. Dafür war es ein großes Stück Lebensqualität, täglich für einen Spaziergang zum Fluss oder in die Altstadt rausgehen zu können. Gerade an schönen klaren Abenden mit tollen Sonnenuntergängen war es wirklich schön, wenn man in wenigen Minuten zu Fuß in der Stadt war.
Die Studenten, die im Wohnheim der Turiba gewohnt haben, waren seltener in der Innenstadt, da die Uni doch etwas außerhalb gelegen ist. Zudem war es somit möglich, Kommilitonen zum Fußballschauen, Kochen, Biertrinken usw. einzuladen … 😉 Man muss auch keine Angst haben, dass man außerhalb des Studentenwohnheims keine Kontakte knüpfen kann – das tut man in der Universität trotzdem und es gibt viele Kommilitonen, die ebenfalls in WGs nahe der Altstadt wohnen. Wir würden daher den Aufenthalt einer WG, möglichst nah zur Altstadt, empfehlen.
Studentenwohnheim: Ich habe mich dazu entschieden, in das Wohnheim direkt auf dem Campus der Turiba zu ziehen. Das Turiba Hostel bietet eine relativ günstige und flexible Wohnmöglichkeit, in der man schnell internationale Kontakte knüpfen kann. Die Zimmer kosten zwischen 67 und 270 Euro pro Monat, je nachdem ob man in einem Ein-, Zwei- oder Vierbettzimmer wohnen möchte. Bereits ein paar Wochen vor Abreise habe ich im Turiba Hostel ein Einbettzimmer angefragt. Vor Ort habe ich mich dann jedoch spontan dazu entschlossen, mit einer Kommilitonin in ein Zweierzimmer zu ziehen, was aber kein Problem war.
Die Zimmer sind modern eingerichtet. Es gibt eine Gemeinschaftsküche und -bäder. Das Turiba Hostel stellt Bettwäsche sowie ein kleines und ein großes Handtuch zur Verfügung. Beachten sollte man jedoch, dass Besteck, Töpfe und Pfannen entweder selbst mitgebracht oder vor Ort gekauft werden müssen. Dies kann man sich aber auch gut mit den Mitbewohnern teilen. Das Wohnheim ist am Stadtrand von Riga gelegen, es gibt jedoch schnelle Verkehrsanbindungen in die Innenstadt. Direkt an der Turiba befindet sich eine Zughaltstelle. Mit dem Zug kommt man innerhalb von 10 Minuten für unter einen Euro zum Hauptbahnhof. Mit dem Bus sind es ungefähr 20 Minuten in die Innenstadt. Supermärkte sind fußläufig in ungefähr 5 Minuten erreichbar. Die Erasmus-Studenten wohnen alle auf einer Etage. Natürlich kann es auch mal etwas lauter werden auf den Fluren, aber es war eine tolle Erfahrung, mit vielen unterschiedlichen Kulturen zusammenzuleben!
Unser Aufenthalt in Riga war unglaublich schön
Finanzierung
Fazit
Wir hatten alle drei eine unglaublich spannende und unvergessliche Zeit in Riga. Die Stadt ist wunderschön und bietet ein wirklich gutes, bezahlbares Studentenleben. Wir haben viele tolle Menschen kennengelernt, Freundschaften geschlossen und Erinnerung gesammelt, die wir wohl niemals vergessen werden. Daher können wir allen Studierenden nur empfehlen, sich für ein Auslandssemester in Riga zu bewerben.