"Die Bri­ten sind zu­vor­kom­mend und set­zen auf dei­ne Mei­nung als 20-jäh­ri­ge Stu­den­tin!“

Mit meinem Wunsch, ein Praktikum im Ausland zu machen, habe ich mich an das International Office gewandt. Dann hatte Frau Carroll-Scott ihren Kontakt zu dem englischen Start-up-Unternehmen Crystalusion genutzt – so war der Bewerbungsprozess ziemlich einfach. Ich habe meine Bewerbung an das International Office geschickt und von dort wurde es weitergesendet zum Unternehmen. Parallel dazu konnte ich mich direkt für das Erasmus+ Stipendium bewerben und habe auch dieses erhalten.



Nachdem meine Bewerbung eingereicht wurde, wurde ich sehr schnell von einem der Co-Gründer des Start-ups angerufen und auch danach haben wir ein paar Mal telefoniert. Das Unternehmen hat mir auch angeboten, mir bei meiner Wohnungssuche zu helfen, aber das war gar nicht nötig. Ich habe angefangen über Airbnb zu suchen, wo ich sehr schnell fündig wurde.
Ich bin am Flughafen Heathrow angekommen und habe mir von dort aus ein Taxi genommen, da meine Wohnung ein wenig außerhalb war. Ansonsten ist es absolut kein Problem, einfach mit dem Zug in die Stadt zu fahren und sich so durchzukämpfen. Anreisen ist immer anstrengend, aber die wichtigsten Stationen sind in London alle mit Lifts ausgestattet, sodass man mit dem Koffer kein Problem haben sollte.
Die Lebenshaltungskosten sind hier natürlich höher, als man es aus Deutschland gewöhnt ist. Aber um ehrlich zu sein, war ich am Anfang doch erstaunt, dass es nicht so viel war wie erwartet. Die Kosten meiner Wohnung beliefen sich auf monatlich circa 550 Euro, was für Londoner Verhältnisse absolut in Ordnung ist. Ansonsten sollte man sich darauf einstellen, bis zu 800 Euro Miete im Monat zu zahlen.

Neben der Miete habe ich im Monat ungefähr 500 Euro an zusätzlichen Kosten gehabt. Da ich aber auch Geld verdient habe, hat sich das ziemlich gut ausgeglichen. Es kommt natürlich immer darauf an, wofür das Geld ausgegeben wird. So habe ich mich auch gerne abends mit Freunden zum Essen oder auf ein Bier getroffen.

Wohnen und öffentliche Verkehrsmittel sind deutlich die kostenintensivsten Sachen in London. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut ausgebaut, aber unglaublich teuer. Um nach London reinzukommen, musste ich immer den National Rail Service nehmen – das teuerste öffentliche Verkehrsmittel. Zum Glück hatte ich keine Zeit, jeden Tag nach London reinzufahren, ansonsten wäre ich nicht mit dem Geld ausgekommen. Was viele Touristen in London nicht unbedingt wissen, ist, wie gut die Buslinien ausgebaut sind. Es dauert zwar alles ein wenig länger, aber man sieht auch mehr und man entgeht der Überfüllung und Hitze in der Underground.

Einkaufen im Laden ist relativ vergleichbar mit Deutschland und Essen gehen ebenfalls. Mein Unternehmen hat mir eine Karte zur Verfügung gestellt, die ich nutzen konnte, so musste ich kein eigenes Konto eröffnen, aber ich habe von Freunden gehört, dass es sehr einfach ist, ein Konto in UK zu eröffnen, auch von Deutschland aus, deshalb sollte es kein großes Problem sein.
Mein Aufenthalt in London war traumhaft schön

London kann einem sehr viele neue Seiten des Lebens eröffnen, da die Stadt sehr international ist und man sehr viele Leute von überallher treffen kann. Und in London gibt es sehr viel zu entdecken. Die Museen sind fast alle kostenlos, während die Kirchen alle kosten. Ich muss sagen, dass ich doch schon sehr enttäuscht war, dass man (außer in Museen) wirklich bei allem Eintritt zahlen muss – und auch nicht wenig. Ich habe natürlich trotzdem alles besucht, auch wenn ich mit dem meisten auf meine Eltern gewartet habe.


Die Erfahrung, die ich sammeln konnte, war definitiv das Wichtigste an meiner Zeit in London. Das Unternehmen Crystalusion ist auf dem Gebiet der Nanotechnologie und Wearable Technology tätig und bietet einen flüssigen Oberflächenschutz für Smartphones, Fenster, Brillen, Windschutzscheiben u.v.m. an. In dem Start-up habe ich unglaublich viele und unterschiedliche Sachen machen können, was man doch eher nicht so kennt aus Deutschland, erst recht nicht, wenn man in größeren Firmen arbeitet. Ich habe es z. B. sehr genossen, dass ich neben Facebook-Kampagnen auch Kundengespräche führen konnte.



Das Beste war definitiv meine Zeit mit meinen Kollegen in Barcelona beim Mobile World Congress, der mir nochmal sehr viele Einblicke liefern konnte. Das Team war klein und einfach nur unglaublich toll, fast schon wie eine kleine Familie. Es war sehr schön, dass sehr viel mir selbst überlassen wurde und meine Meinung wirklich etwas gezählt hat. Generell kann man sagen, dass es in England ganz anders ist, denn die Briten sind zuvorkommender und setzen mehr auf deine Meinung als 20-jährige Studentin, als man es in Deutschland jemals erfahren würde.

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