"Ich hat­te die Ver­ant­wor­tung für ei­nen wich­ti­gen Gross­kun­den, den ich vom ers­ten Kon­takt bis zur An­kunft des Schif­fes kom­plett be­treu­te.“

Die Bewerbung für mein Auslandspraktikum verlief recht einfach, da unser Headquarter von DB Schenker in Frankfurt den Kontakt mit meinem Wunschstandort (Marseille) hergestellt und meinem Wunschtätigkeitsbereich (Ocean Freight) entsprochen hat. Ich habe meinen Lebenslauf auf Französisch übersetzt, dieser wurde von der Abteilung Führungskräfteentwicklung weitergeleitet.

Bei dem Stipendium ist es leider zu Verzögerungen gekommen, da ich leider die ausgefüllten Dokumente der Geschäftsstelle später bekommen habe. Meine französischen Kollegen waren immer sehr freundlich und halfen mir auch bei der Wohnungssuche. Auch das International Office half bei jeglichen Problemen sofort weiter. Ich habe meine gesundheitliche Auslandsversicherung über den ADAC abgeschlossen, Die Haftpflicht und Unfallversicherung wurden vom meinem Unternehmen übernommen.
Die Anreise verlief sehr angenehm und entspannt. Ich bin mit dem Flugzeug angereist und wurde am Flughafen von meinen Vermietern erwartet – eine sehr freundliche französische Familie. Auf ihrem Grundstück wohnte ich in einem Zwei-Zimmer-Apartment. Die Miete lag bei 500 € pro Monat. Ich war sehr glücklich, diese Wohnung gefunden zu haben, da sie wirklich super war und die Vermieter sehr fürsorglich waren. In Marseille gibt es durchaus Wohnungen, die deutlich günstiger sind, aber man sollte immer aufpassen in welchem Arrondissement sie liegen – gerade die nördlichen sind sehr gefährlich.
Ich fuhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Marseille, die man aber zu späterer Stunde nicht alleine nutzen sollte. Die monatliche Karte für alle Transportmittel (RTM) kostet 49,50 €. Es gibt jedoch nur zwei Metrolinien, deswegen dauert es teilweise länger, um an Orte zu gelangen, zu denen die Metro nicht fährt.
Ich hatte sehr freundliche und hilfsbereite Kollegen. So ist mir auch die Integration in das Team nicht schwergefallen. Im Gegensatz zu meiner Heimatgeschäftsstelle war ich nicht im Landtransport tätig, sondern in der Seefracht. Am Anfang war es ein bisschen schwer, auch aufgrund der französischen Sprache und der komplett unterschiedlichen Systeme. Aber mit den sehr verständnisvollen Kollegen hat sich der Einstieg als einfacher erwiesen, als zu Anfang gedacht.

Mir wurden zügig verantwortungsvolle Aufgaben überlassen. Ich war für den Import zuständig, mir wurde die Verantwortung für einen wichtigen Großkunden übertragen, den ich vom ersten Kontakt bis zur Ankunft des Schiffes komplett begleitete. Das bedeutet die Kundenbetreuung, Auftragsbearbeitung, Zolldokumentbearbeitung, Kontakt mit den jeweiligen Schifffahrtslinien und zuletzt die Organisation des Transportes des Containers vom Hafen zum Kunden.
Da ich das Vergnügung hatte, im Sommer dort zu leben, verbrachte ich viel Zeit am Strand. Zu den schönsten Sachen, die man unbedingt sehen sollte, gehören für mich der Vieux Port, Notre Dame de La Garde, MuCEM (ein riesen Museum mit vielen verschiedenen Ausstellungen), das Chäteau d’ lf, die Inseln Frioules und das Calanques-Massiv. Für den Abend empfehle ich jedem unbedingt die R2 Rooftop Bar – wunderschön, vor allem, wenn gerade die Sonne untergeht.
Marseille bietet sehr viele verschiedene Shoppingcenter. wo man sehr gut einkaufen kann. Für Verpflegung zahlt man ungefähr genauso viel wie in Deutschland. Mit 400 € für Verpflegung und Freizeit kommt man sehr gut zurecht, vor allem, wenn man in Frankreich in einem Unternehmen arbeitet, von dem man dann sogenannte „Ticket Resto” bekommt. Das sind 20 Mal 8,80-€-Gutscheine, die man in allen Supermärkten und Restaurants innerhalb der Woche einlösen kann. Man zahlt für jedes Ticket selbst nur 3,30 €, dies wird direkt vom Gehalt abgezogen.
Fazit

Mein Praktikum war toll, Marseille war eine wundervolle Erfahrung für mich. Ich habe mich nicht nur beruflich sehr weiterentwickelt, sondern auch meiner Persönlichkeit hat dieser Aufenthalt sehr viel gebracht. Jedoch ist in Marseille besondere Vorsicht geboten, sie gehört zu den gefährlichsten Städten Europas.

Du möch­test auch ins Aus­land und et­was er­le­ben?