"Für mich war die Gold Co­ast auf­grund ih­rer ho­hen Viel­falt ein per­fek­ter Ort zum Le­ben und Stu­die­ren.“

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Anfang 2022 kam der Bewerbungsaufruf für die Auslandsaufenthalte und PROMOS-Förderung. Nachdem ich alle Dokumente für das Australien-Semester eingereicht und das interne Auswahlverfahren der FHDW erfolgreich durchlaufen hatte, kontaktierte mich Svea von GOstralia – der Vermittlungsagentur, die sich kostenlos um Kommunikation und Dokumentenaustausch zwischen Studierenden und Universitäten kümmert. Auch das International Office der FHDW hat mich während des gesamten Bewerbungsprozesses und Auslandssemesters unterstützt und sich um die Kursauswahl und -anerkennung gekümmert. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Frau Johle und Frau Narcisi!

Für ein Auslandssemester in Australien ist ein Studentenvisum erforderlich. Dieses hat 440 € gekostet und kann/muss online beantragt werden. Das Visum wurde bei mir innerhalb eines Tages akzeptiert. Um an der Southern Cross University (SCU) zu studieren, ist es verpflichtend, eine Krankenversicherung abzuschließen. Da die von der Uni angebotene Krankenversicherung allerdings nicht allzu viel abdeckt, habe ich mich dazu entschieden, zusätzlich eine private Auslandskrankenversicherung abzuschließen.

Ich flog mit Emirates von Düsseldorf über Dubai nach Brisbane. Die ersten beiden Tage habe ich in Brisbane verbracht, wo ich mich erst einmal akklimatisiert und die Sehenswürdigkeiten angeschaut habe. Danach ging es dann mit dem Zug zur Gold Coast.

Meine Unterkunft habe ich bereits vor der Abreise aus Deutschland auf flatmastes.com.au gefunden. Ich habe mit einem australischen Pärchen und einem weiteren Studenten zusammengewohnt. Pro Woche habe ich umgerechnet ca. 180 € an Miete gezahlt. Die Mietpreise in Australien sind allgemein sehr hoch. Mein Vermieter hat mir glücklicherweise ein Fahrrad zur Verfügung gestellt, mit dem ich täglich zum Campus gefahren bin. Die Fahrt hat ca. 15 Minuten gedauert und der Radweg verlief größtenteils direkt am Strand.

Mein Auslandssemester in Australien hat am 27. Juni mit einer Orientierungswoche begonnen, in der man grundlegende Informationen über das Studium, die Uni sowie die Onlineportale erhalten hat. Insgesamt habe ich drei Kurse an der SCU belegt: Entrepreneurship and Innovation, Economics for Decision Making und Finance for Business.

Das Studienmodell an der SCU ist anders aufgebaut als an der FHDW. Pro Kurs belegt man jeweils einmal pro Woche einen einstündigen Workshop und ein zweistündiges Tutorial. Die Workshops fanden online via Zoom statt, während die Tutorials vor Ort unterrichtet wurden. Zudem liegt an der SCU ein hoher Fokus auf dem Selbststudium. So muss man sich im Voraus die Modulinhalte anschauen. Diese werden dann im Tutorial und Workshop vertieft und erklärt. Ohne Vorbereitung kommt man nur schwer mit. Außerdem unterscheiden sich die Prüfungsleistungen enorm im Vergleich zu Deutschland. An der SCU muss man während des Semesters, meist im zwei Wochen Rhythmus, ein Assessment einreichen, das einen prozentualen Anteil der Endnote ausmacht. Der Prozentsatz variiert je nach Schwierigkeit und Zeitaufwand des jeweiligen Assessments. Assessments können bspw. Videos, Case Studies, Berichte, Tests oder auch Klausuren sein.

Der Campus der SCU besteht aus drei Gebäuden und ist sehr modern. Er liegt nur unweit vom Strand entfernt, und wenn man sich den richtigen Platz sucht, kann man mit Blick auf den Strand und die Skyline von Surfers Paradise lernen bzw. an Assessments arbeiten.

Die SCU bietet viele Freizeitaktivitäten für Studierende an. CoastRs (die Studierendenvereinigung der SCU) bietet während der Woche viele Aktivitäten, Voucher oder Gewinnspiele an. Zudem gibt es einmal wöchentlich einen Volleyball- und Tenniskurs. Sehr zu empfehlen sind die Wochenendausflüge mit „Outback Jack“ ins Umland der Gold Coast. Die Ausflüge haben jedes Mal viel Spaß gemacht, man ist an interessante und sehenswerte Orte gekommen, die teilweise nicht mal die Einheimischen kannten, und es ist eine gute Gelegenheit, um neue Freundschaften zu schließen.

Generell ist es mir sehr leicht gefallen, mit Australiern und anderen Studenten Kontakte zu knüpfen. Die meisten sind sehr entspannt, offen und freundlich und es ist leicht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, vor allem wenn man erzählt, dass man vom anderen Ende der Welt kommt J. Zudem sind die Mitarbeiter der SCU sehr freundlich und hilfsbereit, wenn man Fragen oder Probleme hat.

Die Gold Coast ist ein 70 km langer Küstenabschnitt mit endlosen, weißen Sandstränden. Für mich war die Gold Coast aufgrund ihrer hohen Vielfalt ein perfekter Ort zum Leben und Studieren. Man hat fast das ganze Jahr über gutes Wetter (selbst im Winter über 20 Grad) den Strand, viele Malls mit Shopping-Möglichkeiten und eine gute Mischung aus Großstadt-Flair (Surfers Paradise) und entspannteren Abschnitten, die eher wie eine Kleinstadt wirken.

Außerdem gibt es den Regenwald im Hinterland der Gold Coast zu entdecken. Die Gold Coast ist nicht nur aufgrund des Zentrums „Surfers Paradise“ einer der bekanntesten Orte zum Surfen in Australien. Auch in der Nähe der Uni gibt es mit Snapper Rocks einen bekannten Surf-Spot. Somit dreht sich an der Gold Coast viel um das Surfen. Generell dominieren in Australien Rugby und Australian Rules Football. Fußball ist dort eher eine Randsportart.

Kulinarisch findet man in Australien fast alles, das man auch aus Deutschland/Europa kennt. Ein Tipp von mir: Unbedingt TimTams (Schokoladen Biscuits) probieren.

Um mich an der Gold Coast fortzubewegen, habe ich meistens mein Fahrrad oder für längere Strecken den Bus/Zug genutzt. Um die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, benötigt man die GoCard. Mit der GoCard checkt man jeweils beim Ein- und Aussteigen in Bus und Bahn ein bzw. aus. Eine Fahrt kostet mit Studierendenrabatt meistens zwischen 1 – 2 A$ (ein genaues Konzept, wonach abgerechnet wird, konnte ich während meiner Zeit nicht ausmachen). Der öffentliche Nahverkehr ist sehr zuverlässig und fährt größtenteils tagsüber und nachts. Um längere Strecken mit dem ÖPNV zu überwinden, sollte man allerdings mehr Zeit einplanen.

Durch mein duales Studium hatte ich das Glück, auch während meiner Zeit in Australien fortlaufend ein Einkommen zu haben. Zudem wurde ich finanziell durch das PROMOS-Stipendium unterstützt. Um die Kosten während meiner Zeit im Blick zu haben, habe ich fortlaufend eine Excel-Datei erstellt. Damit kam ich wöchentlich im Durchschnitt auf folgendes Ergebnis:

Miete: 180 €
Lebensmittel: 80 €
Freizeit: 50 €
Sonstiges: 10 €
Gesamt: 320 €

Die Kosten sind davon abhängig, wo man seine Prioritäten setzt. Zudem sind die Kosten für meine Ausflüge nach Sydney, Melbourne etc. nicht eingerechnet. Ein Konto habe ich in Australien nicht eröffnet, da ich mit meiner Visa-Karte keinen Auslandseinsatz kostenlos Geld abheben konnte.

Fazit und Tipps


Abschließend kann ich nur jedem ein Auslandssemester empfehlen. Es ist eine tolle, unvergessliche und (vermutlich) einmalige Erfahrung, für einen längeren Zeitraum im Ausland zu leben und zu studieren. Über die 4 ½ Monate in Australien konnte ich viele schöne Erfahrungen sammeln und neue Leute aus der ganzen Welt kennenlernen. Zudem bietet ein Auslandssemester einem die Chance, sein Englisch stark zu verbessern, da man quasi gezwungen ist, Situationen auf Englisch zu lösen. Diese „Herausforderung“ hat mir viel Spaß bereitet.

Nicht vergessen sollte man allerdings die hohen Kosten sowie Studiengebühren, die mit einem Auslandssemester in Australien verbunden sind. Wer sich dennoch, so wie ich, entscheidet, ein Auslandssemester zu machen, dem kann ich Australien und die SCU uneingeschränkt empfehlen. Es ist eine großartige Uni in einer tollen Umgebung. Das Auslandssemester in Australien ist eine Erfahrung, an die ich mich mein ganzes Leben zurückerinnern werde. Dort sollte man zudem auch die Zeit nutzen, das Land zu bereisen. Es gibt sehr viel zu entdecken, es ist sehr abwechslungsreich und man sieht Tiere und Pflanzen, die man so in keinem anderen Teil der Erde finden wird. Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei mir melden: [email protected].

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