"Der Strand ist nur 5 bis 10 Minuten vom Campus entfernt und bietet neben Freizeitaktivitäten fast täglich einen wunderschönen Sonnenuntergang.“
Ich habe mich relativ spontan zu einem Auslandssemester entschlossen. Unter den vielen Auswahlmöglichkeiten habe ich mich am Ende für Australien und die Gold Coast entschieden, was auf jeden Fall eine sehr gute Wahl war. Zunächst habe ich alles mit meinem Partnerunternehmen abgesprochen und mich dann um die Bewerbung bei der FHDW und anschließend and der Southern Cross University (SCU) gekümmert.
Vorbereitungen
Zusammen mit dem International Office der FHDW und GOstralia hat das alles reibungslos funktioniert. Für das „First Come First Serve“- Stipendium der SCU in 2024 war ich aber leider zu spät. Da das Visum erst beantragt werden kann, wenn die SCU eine offizielle Bestätigung für mein Studium dort schickt und das etwas dauert, habe ich es ungefähr vier Wochen vor Abflug beantragt und es wurde etwas überraschend direkt ausgestellt.
Für Australien gibt es zwar keine verpflichtenden Impfungen für die Einreise, ich habe mich aber trotzdem bei meinem Hausarzt informiert und empfohlene Impfungen gemacht. Was aber verpflichtend ist, ist eine Krankenversicherung bei einer australischen Versicherung. Während des Bewerbungsverfahrens der SCU kann eine „Overseas Student Health Cover“ (OSHC) abgeschlossen werden, was die einfachste Möglichkeit dafür ist. Darüber hinaus habe ich trotzdem noch eine Auslandsreiseversicherung in Deutschland abgeschlossen, die nochmal mehr abdecken würde.
Ankunft / Unterkunft
Für den Hinflug habe ich mich für Qatar Airways und einen Flug über Doha nach Brisbane entschieden. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Airlines zu vergleichen, da einige Airlines Studentenrabatte anbieten und es eventuell mehr Freigepäck dadurch gibt. Die erste Nacht in Brisbane habe ich in einem Motel verbracht und am nächsten Tag ging es dann direkt zur Gold Coast.
Als Unterkunft habe ich mich mit zwei Kommilitonen aus meinem Kurs für ein Langzeit-Airbnb entschieden. Das ist nicht die günstigste Möglichkeit zu wohnen, hat aber den Vorteil, dass man sich vor Ort nicht mehr um eine Unterkunft kümmern muss. Zudem hatten wir von Anfang an eine Dreier-WG geplant und dafür gibt es kaum Alternativen. Unser Airbnb lag direkt in Surfers Paradise, dem Zentrum der Gold Coast. Zur SCU waren es von dort immer zwischen 40 und 50 Minuten Autofahrt.
Southern Cross University
Der Campus der SCU an der Gold Coast ist mit drei Gebäuden nicht riesig, bietet mit einer gut ausgestatteten Bibliothek, einer Student Lounge und einem kleinen Café trotzdem viel, was das Studium dort sehr angenehm macht. Zusätzlich kann sich jeder Student jede Woche bei der Studentenorganisation der SCU „CoastRs“ ein Care-Paket mit beispielsweise Nudeln, Reis, Milch und vielen anderen kleinen Sachen abholen. In höheren Stockwerken der Gebäude hat man Ausblicke auf den Strand und die Skyline von Surfers Paradise. Der Strand ist nur 5 bis 10 Minuten vom Campus entfernt und bietet neben Freizeitaktivitäten fast täglich einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Während meines Studiums habe ich drei verschiedene Kurse belegt: Im Kurs „Business Forecasting“ ging es um die Erstellung von Prognosen als Grundlage strategischer Entscheidungen. Dabei wurden Zeitreihenanalysen theoretisch und praktisch behandelt, z. B. durch Verkaufsprognosen und Markttrendanalyse.
Der Kurs „Finance for Business“ behandelte grundlegende Finanzkonzepte wie Bilanzierung, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Cashflow-Analysen. Besonders die praxisnahe Bearbeitung von Fallstudien zur Budgetplanung und Investitionsbewertung stärkte mein Verständnis finanzieller Zusammenhänge.
Im Kurs „Systems Security and Operations“ standen IT-Sicherheitsthemen wie Verschlüsselung, Authentifizierung und Netzwerksicherheit im Fokus.
Leben an der Gold Coast
Das Leben an der Gold Coast war ein absolutes Highlight meines Auslandssemesters. Die permanente Nähe zum Strand war einfach unschlagbar. Egal ob einen ganzen Tag oder nur wenige Stunden nach Vorlesungen in der Uni – ein Trip zum Strand war immer problemlos möglich. Das Wetter war selbst im Winter und Frühling angenehm warm und oft sonnig, was viele Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten bot.
Die Freizeitgestaltung an der Gold Coast ist unglaublich vielseitig. Ich habe oft Beachvolleyball gespielt, was nicht nur sportlich, sondern auch eine tolle Gelegenheit war, neue Leute kennenzulernen. Für regnerische Tage gab es Trampolinparks oder Arcade Center, in denen man Stunden verbringen konnte. Auch Shoppingliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn es gibt zahlreiche Einkaufszentren und lokale Märkte. Die Offenheit und Herzlichkeit der Australier, hat das Leben dort zusätzlich bereichert.
Die Natur rund um die Gold Coast ist atemberaubend. Neben den traumhaften Stränden gibt es zahlreiche Nationalparks in der Umgebung, die zu Wanderungen und Erkundungstouren einladen. Besonders beeindruckend waren die wilden Koalas und auch wilden Kängurus, die man mit etwas Glück in verschiedenen Nationalparks sehen konnte. Diese Ausflüge mit „Outback Jack“ waren eine perfekte Abwechslung zum Stadtleben und haben mir noch eine zusätzliche wunderschöne Seite von Australien gezeigt.
Reisen
Zwischen den beiden Terms, die ich während meines Auslandssemesters an der SCU absolviert habe, gibt es einen zweiwöchigen Termbreak. Diese Zeit konnten wir für Reisen oder andere Aktivitäten nutzen. Zusammen mit zwei Kommilitonen bin ich auf den kleinen Inselstaat Vanuatu geflogen. Neben wunderschönen Stränden bietet dieses Land eine für mich komplett neue Kultur und einzigartige Erfahrungen. Trotz ärmeren Verhältnissen dort erfährt man von den meisten Einheimischen eine sehr herzliche Gastfreundschaft.
Ebenfalls konnte ich während meiner Zeit dort Sydney und Cairns besuchen. Einen Rundgang oder sogar eine Vorstellung in der berühmten Oper von Sydney kann ich nur empfehlen! Aber auch zusätzlich dazu kann man in Sydney noch Attraktionen wie den Taronga Zoo besuchen oder sich die Strände Bondi Beach und Manly Beach anschauen.
Wer nach Cairns fliegt, hat in der Regel nur ein Ziel: Das Great Barrier Reef! Genau dafür war ich auch dort und es ist eine unfassbare Erfahrung, sich die Korallen und das Unterwasserleben dort mal persönlich während einer Schnorchel Tour anzuschauen.
Fazit
Abschließend kann ich nur sagen, dass mein Auslandssemester an der Gold Coast eine der bereicherndsten Erfahrungen meines Lebens war. Ich habe nicht nur akademisch, sondern auch persönlich unfassbar viel dazugelernt und musste aus meiner Komfortzone rauskommen.
Natürlich gab es auch einige kleine Herausforderungen. Beispielsweise die Eingewöhnung an den australischen Akzent, der total schwer verständlich ist. Anfangs war die Wohnungs- und Jobsuche etwas mühsam, aber wenn man dranbleibt, ist das auch kein Problem.
Ich bin selbstständiger und selbstbewusster geworden, spreche nun fließend Englisch und habe Freunde fürs Leben gefunden. Die Offenheit und Gelassenheit der Australier haben meine Sichtweise auf viele Dinge verändert. Ich würde jedem empfehlen, ein Semester im Ausland zu verbringen.