"Die Ge­gend rund um die Gold Co­ast bie­tet un­glaub­lich vie­le Mög­lich­kei­ten zur Frei­zeit­ge­stal­tung, was ei­nen sehr gu­ten Aus­gleich zum Ler­nen mit sich bringt.“

Nachdem ich nach der Auslandsaufenthalte-Infoveranstaltung der FHDW beschlossen hatte, mein 3. Theoriesemester in Australien zu absolvieren, habe ich zunächst alles mit meinem Partnerunternehmen abgesprochen. Nachdem ich von diesem die Zusage hatte, bin ich dem Bewerbungsaufruf des International Office gefolgt und habe mich für ein PROMOS-Stipendium für ein Auslandsstudiensemester an der Southern Cross University (SCU) in Australien beworben.

Nach der Zusage durch die FHDW wurde meine Bewerbung durch das International Office und GOstralia an die SCU weitergeleitet. Somit hatte ich außer dem Ausfüllen von ein paar Dokumenten wenig Arbeit mit der Bewerbung an der australischen Hochschule, da mich Frau Johle vom International Office und Svea von GOstralia hervorragend dabei unterstützt haben. Nach der Zusage der SCU konnten dann Kurse ausgewählt werden. Das hat sich in meinem Fall leider schwieriger gestaltet, da die SCU mich für ein Modul nicht zulassen wollte. Das International Office hat mich auch da unterstützt und nochmal zusätzlich direkten Kontakt mit der SCU aufgenommen, jedoch ohne Erfolg. So habe ich letztendlich ein Modul belegt, was mir im 4. Semester angerechnet wird.

Das Visum habe ich ca. sechs Wochen vor Abflug beantragt, da erst dann alles in trockenen Tüchern war bezüglich der Kurswahl. GOstralia stellt dazu ein paar sehr gute Hinweise bereit, mit denen man ein Studentenvisum auf der Homepage des australischen Innenministeriums beantragen kann. Mein Visum war bereits nach zwei Tagen genehmigt.

Da ich durch meine Mastercard bereits eine Reiserücktrittversicherung sowie eine Auslandsreiseversicherung habe, musste ich nur die staatliche Krankenversicherung in Australien abschließen. Dies erfolgt automatisch mit der Einschreibung in der Uni.
Auch wenn meistens empfohlen wird, keine Unterkunft zu buchen, ohne dass man diese nicht persönlich besichtigt hat, habe ich mein Zimmer schon von Deutschland aus ca. drei Wochen im Voraus reserviert. Ich hatte mit der Unterkunft extrem viel Glück und war sehr zufrieden. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, die Unterkunft im Voraus zu buchen. Viele von meinen Kommilitonen hatten Probleme mit dem Vermieter oder mussten während ihres Aufenthalts die Unterkunft wechseln. Ich bin in einem Haus in Tweed Heads untergekommen, was ca. 3,5 km von der Uni entfernt war.

Die Unterkunft habe ich über die Unistays-Website der SCU gefunden. Die Lage war in einem ruhigen Wohngebiet, direkt an einem Kanal. Neben meiner Vermieterin haben noch drei weitere Studentinnen mit mir in diesem Haus gewohnt. Unsere Vermieterin hat uns Frühstück zur Verfügung gestellt und es gab eine Reinigungskraft. Wir haben Fahrräder zur Verfügung gestellt bekommen, um zur Uni zu fahren. Das war sehr hilfreich, da es keine direkte Busverbindung zur Uni gab. Tweed Heads liegt im Bundesstaat New South Wales, die Uni liegt in Queensland. Deshalb war auch die Uhrzeit etwas verwirrend. New South Wales stellt die Uhr zur Sommerzeit eine Stunde vor, somit lag während meines Aufenthalts immer eine Stunde Unterschied zwischen meinem Zuhause und der Uni.
Das fand ich persönlich sehr praktisch, weil ich sehr günstige Umbuchungsmöglichkeiten für den Rückflug bei STA Travel hatte und ich während meiner gesamten Reise sehr schnelle Antworten bekommen habe. Ich bin von Frankfurt über Abu Dhabi nach Brisbane geflogen. Da meine Vermieterin an dem Abend, als ich ankam, nicht da war, um mich abzuholen, habe ich bei ConXion einen Flughafentransfer gebucht, der mich für ca. 70 Dollar vom Flughafen direkt vor die Haustür gebracht hat. Den Shuttle-Service habe ich einen Tag vor meiner Abreise gebucht.
Ich habe an der SCU die Module Statistical Analysis, Accounting and Finance for Business und Managing Organisations belegt. In jeder Unit hatte ich wöchentlich eine Online-Vorlesung für 90 Minuten sowie ein Zwei-Stunden-Tutorium am Campus. Man kann sich also die Zeit sehr flexibel einteilen, was aber auch viel Selbstdisziplin fordert. Der Arbeitsaufwand ist nicht zu unterschätzen, da während des Semesters mehrere Prüfungsleistungen erbracht werden müssen. In meinen Units hat die Klausur am Ende des Semesters nur 40 bis 50 % in die Gesamtnote gezählt.

Der Gold-Coast-Campus der SCU ist sehr übersichtlich und besteht aus drei Gebäuden. Er verfügt über eine sehr moderne und gemütliche Bibliothek, ein Fitnessstudio, eine Cafeteria und mehrere Küchen und Kühlschränke. Der Campus liegt nur fünf Minuten vom Strand entfernt und es gibt genügend Bushaltestellen in der Nähe. Wenn man regelmäßig öffentliche Transportmittel in Queensland nutzen möchte, sollte man sich eine Go Card kaufen. Auf diese lädt man ein Guthaben und scannt sie beim Ein- und Aussteigen. Wenn man in Queensland wohnt, kann man sich auf der Seite von Translink, dem Anbieter für den öffentlichen Nahverkehr, registrieren und angeben, dass man Student ist. Dann fährt man zu einem sehr günstigen Tarif.

Dadurch, dass so viele Vorlesungen online sind, trifft man in der Uni nicht so viele Menschen. Session 3 ist zudem nur ein „Zwischentrimester“ und die Uni ist generell sehr leer zu dieser Zeit, deshalb werden auch viele Sportkurse nicht angeboten oder es finden nur wenige Veranstaltungen statt. Deshalb empfehle ich, dass man das, was angeboten wird, unbedingt nutzen sollte.

Ab der ersten Woche wurden zum Beispiel Ausflüge am Wochenende für internationale Studenten zu Orten in der Umgebung angeboten. Zum Beispiel gingen diese zum Springbrook Nationalpark, Mount Tamborine, Stradbroke Island oder zum Australia Zoo. Man sollte sich dafür frühzeitig anmelden, da die Touren in Kleingruppen gemacht werden und schnell ausgebucht sind.
Die Lebenshaltungskosten sind generell ein bisschen teurer als in Deutschland, aber es kommt darauf an, wo man einkaufen geht. Woolworth ist zum Beispiel teurer als Coles oder Aldi. Mein persönlicher Favorit war Aldi, wenn ich dort meinen Wocheneinkauf gemacht habe, habe ich ca. 30 bis 40 € gezahlt. Das war ungefähr vergleichbar mit den deutschen Preisen. Obst und Gemüse waren teilweise bei einzelnen Gemüseständen in Malls günstiger als in den Geschäften, aber auch das war tagesabhängig und oft unterschiedlich.
Kosten pro Woche in AUDKosten pro Woche in Euro (ca.)
Unterkunft inkl. Frühstück195120
Essen6037
Aktivitäten (Sport, Ausflüge)2525
Sonstiges (Nahverkehr)106
Summe290188
Flug1.200
Visum620380
Studiengebühren6.4003.950
Ein Bankkonto habe ich nicht eröffnet, da ich mit der Mastercard Gold gebührenfrei Geld abheben konnte. Bezahlen kann man generell überall mit Karte, allerdings werden dabei oft Gebühren für Zahlungen mit der Kreditkarte fällig.
Ich kann nur empfehlen, so viele Aktivitäten wie möglich mitzunehmen, vor allem auch, um andere Studenten kennenzulernen. Ich war z. B. ein Wochenende in einem Surfcamp in Byron Bay, was durch die Uni organisiert wurde. Dort haben wir Stand-up-Paddling gemacht, waren tauchen, kajaken und surfen. Zusätzlich wurde ein Fünf-Wochen-Surfkurs direkt in Coolangatta zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten, diesen kann ich nur empfehlen. Die Uni hat noch Beachvolleyball und Tennis angeboten, allerdings sollte es in Session 1 und 2 ein größeres Angebot an Unisport geben.

Außerdem kann ich empfehlen, die Gegend zu erkunden, sobald die Uni das zeitlich zulässt. Die Gold Coast ist nicht nur schön durch die vielen Strände, es gibt auch wunderschöne Nationalparks mit Wasserfällen und Rockpools. Wir hatten zum Beispiel über Weihnachten und Neujahr drei Wochen vorlesungsfrei. Diese Zeit habe ich ausschließlich zum Reisen genutzt.

Nützliche Internetadressen sind auf jeden Fall Unistays für die Suche nach der Unterkunft. Die Internetseite und vor allem die App von Translink sind sehr hilfreich bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn man sich dazu entschließt, zu reisen, kann ich die App Wikicamps empfehlen. Für Android ist diese einen Monat kostenlos und man kann unter anderem Campingplätze oder Sanitäranlagen in der Nähe oder in Zielorten suchen. Da es während meines Aufenthalts leider auch viele und große Buschbrände gab, kann ich für diesen Fall die App Fires Near Me empfehlen, die alle Brände in der Gegend mit deren Sicherheitsrisiko anzeigt.
Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass das Auslandssemester an der SCU eine sehr tolle Erfahrung war. Die SCU bietet eine hervorragende Unterstützung für Studierende. Ich habe für mich festgestellt, dass ich produktiver bin und es mir viel mehr Spaß macht zu lernen, wenn ich dabei flexibel sein kann durch die wenigen Präsenzveranstaltungen. Zusätzlich bietet die Gegend rund um die Gold Coast unglaublich viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, was einen sehr guten Ausgleich zum Lernen mit sich bringt. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal herzlich bei Frau Johle und Frau Carroll-Scott aus dem International Office der FHDW und Svea Hellmig von GOstralia für die Unterstützung bedanken.

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